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Art & Antique Hofburg Vienna: Kleiner und zeitgenössischer

Nach dem Ausfall im Jahr 2020 kann jetzt auch die Art & Antique in der Wiener Hofburg wieder für das Publikum öffnen. Gegenüber der letzten Ausgabe 2019 hat sich die Art & Antique etwas verkleinert, was Messeveranstalterin Alexandra Graski-Hoffmann einerseits mit persönlichen Entscheidungen einzelner Kunsthändler, andererseits aber in einer der Qualität geschuldeten Einladungspolitik begründet. 34 Händler:innen und Galerien hoffen nun in der Wiener Hofburg auf zahlreiche Kundschaft, die übrigens nur unter der 2-G-Regelung, also genesen und/oder geimpft eingelassen wird.

Das Verhältnis von Kunst zu Antiquitäten hat sich deutlich in Richtung Zeitgenossen verschoben, auch wenn etwa Florian und Nikolaus Kolhammer auf ihren jeweiligen Messeständen weniger aktuelle Kunst zeigen als noch vor kurzem auf der Art Austria (das artmagazine berichtete). Gleich nach dem Treppenaufgang hat die Galerie bei der Albertina Zetter eine Sonderschau für den 85-jährigen Valentin Oman eingerichtet. Ebenfalls eine Einzelpräsentation gibt es von der Galerie Ruberl für die österreichische Fotografin Irene Andessner. Erstmals an der Art & Antique nehmen Haas & Gschwandtner aus Salzburg teil, die einen Schwerpunkt mit Durckgrafik von Andy Warhol setzen. Fast schon einen Andachtsaltar hat der Kunsthandel Freller für ein Kreuz von Arnulf Rainer eingerichtet. Zimmermann-Kratochwill und Elisabeth & Klaus Thoman präsentieren je ein Großformat von Hermann Nitsch aus seiner diesjährigen Inszenierung der Walküre in Bayreuth (das artmagazine berichtete). Die Hinwendung zur jüngeren Kunstgeschichte wird auch beim Kunsthandel Giese & Schweiger am Messestand deutlich. Alexander Giese präsentiert mit Robert Lettner (1943–2012) einen zu Unrecht vergessenen kritischen Geist in der österreichischen Kunstszene. Mit Werken von Alfons Schilling und Marc Adrian wendet man sich auch den Erforschern von neuen Möglichkeiten der Wahrnehmung in der Malerei zu. Die Galerie Magnet setzt neben den Hauptkünstlern Werner Berg und Zoran Mušič einen kleinen Schwerpunkt mit Werken der Künstler des Nötscher Kreises. Leider fehlt in dieser Präsentation noch ein Werk mit der wohl längsten Anreise in die Hofburg. Ein „Mädchenporträt“ von Franz Wiegele, das ein Sammler ins Exil nach Uruguay retten konnte.

Trotz dieser Form der Internationalität ist es nach wie vor schade, dass sowohl aus Platzmangel als auch aus falscher Konkurrenzangst des heimischen Handels mit Brenske und Natalia Riedl aus München, Daria aus Karlsruhe und Alessandro Cascario aus Bozen so wenige internationale Händler:innen in Wien ausstellen können. Es wäre schön, wenn sich das in post-pandemischen Zeiten ändern kann.

Mehr Texte von Werner Remm

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Art & Antique Hofburg Vienna
04 - 08.11.2021

Art & Antique, Hofburg
1014 Wien, Hofburg / Heldenplatz
Tel: +43 (1) 587 12 93, Fax: +43 (1) 587 12 93 /DW 20
Email: office@mac-hoffmann.com
http://www.artantique-hofburg.at
Öffnungszeiten: 11 - 19 h


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