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28. Messe für Kunst und Antiquitäten - ein Zwischenbericht: Qualität hat Saison

Bei herrlichem Frühlingswetter versammeln sich heuer zum 28. Mal 45 Aussteller noch bis inklusive Ostermontag an der Salzach zur Residenz Messe für Kunst und Antiquitäten. Begleitet wird die heimische Händlerelite dabei von einigen ausländischen Kollegen. Die Dover Gallery und ihr Aufgebot an Schiele und Klimt-Arbeiten gespickt mit solchen von George Grosz (ab 300.000 Euro) sei an dieser Stelle ebenso zu erwähnen wie der erstmals ausstellende Münchner Spezialist für japanische Antiquitäten Gemini. Feuertaufen & Kurioses Die Feuertaufe des hiesigen Marktes müssen dieses Jahr auch der Wiener Kunsthandel Widder (gelungen Abwechslung für das Segment österreichische Kunst der Zwischen- und Nachkriegszeit), der Regensburger Kunst- und Antiquitätenhandel Baumann (Marktfrische scheint ein Fremdwort) oder Michael Kraut aus Bleiburg (die Jury sorgte hier für den meisten Bilderwechsel). Das Engagement der anderen Aussteller macht so manchen Fehlgriff schnell wett. So wandelt Thomas Salis - gleich neben der hochkarätigen Präsentation internationaler Moderne unter dem Label Salis & Vertes mit dem teuersten Bild der Messe, Picassos "Le roi" von 1969 für 1,75 Mio Euro -auf kunstvermittelnden Wegen: "Salis featuring Gallery Bienenstein", ist eine der gelungensten Präsentation der Messe und bringt frischen Wind in die sonst eher herkömmliche heimische Angebotspalette. Kult- und Gebrauchsgegenstände aus den Hochkulturen Afrikas, Asiens und Südamerikas mit hohem formalen Anspruch im stilvollen Miteinander mit europäischer Volkskunst (von 500 bis 25.000 Euro). Überhaupt birgt die Sektion Volkstümliches kulturhistorische Kuriositäten, wie etwa eine aus der Zeit der Kleinwüchsigen erstaunlich hohe, 100kg schwere und mit 10.000 Euro veranschlagte gotische "Fetzentür" bei Moskat. Der Kunsthandel Runge aus dem oberösterreichischen Eferding darf sich über gute Nachfrage am gebotenen Sammelsurium - Bilder, Kunstgewerbe, Fayencen, Glas, Figuren und Möbel - erfreuen und beweist, dass es sogar Papierservietten in den erlauchten Kreis der artifiziellen Messeofferte schaffen: die Skizze "Der Maler und sein Modell" von Giacomo Manzu (1908-1991), steht für 2500 Euro zum Verkauf. Gute Stimmung Generell ist die Stimmung unter den Ausstellern gut und der Besuch auch trotz herrlichem Frühlingswetter rege. 40 000 vom Veranstalter verschickte Einladungen zeigen ihre Wirkung. In der dominierenden Sparte bildender Kunst wechselten bereits einige Gemälde den Besitzer. Bei Giese & Schweiger unter anderen das "Mädchen in rosa Kleid" von Anton Faistauer oder Rudolf von Alts "Ansicht von Salzburg" von 1894, bei Wilfried Magnet Arnold Clementschitsch?s "Tanzpaare auf dem Eis" sowie Anton Mahringers "Obstgarten im Winter" (44 000 Euro), Olga Wisinger-Florians "Am Bauernhof" bei Michael Kovacek oder einige Radierungen Richard Müllers bei Petra Kern (Galerie "G"), die sich zudem über viel Interesse an den polarisierenden Arbeiten des italienischen Zeitgenossen Raffaello Ossolas freut. "Qualität hat immer Saison", kommentiert Ernst Popp die starke Nachfrage an Barockmöbel beim Kunsthaus Wiesinger, und diagnostiziert spezifisch für den Möbelbereich ein Ansteigen des "Kunstkaufes" im Gegensatz zum früheren "Einrichtungskauf". Generell verzeichnet die Sektion angewandter Kunst besonders guten Geschäftsgang. "Hervorragend" für indischen Schmuck bei Ecco Arte, "Erfreulich" bei goldenem Tagesschmuck aus den 40er Jahren bei Pintar, "elf Hoffmann-Möbel und anderes", so das knappe Fazit von Patrick Kovacs, und Tony Subal freut sich über"stärkeres Interesse als im Vorjahr - noch auf Kategorien zwischen 3000 und 10.000 Euro eingeschränkt." Öffnungszeiten: Täglich von 10-19.00 Uhr
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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28. Messe für Kunst und Antiquitäten - ein Zwischenbericht
12 - 21.04.2003

Residenz Salzburg
5010 Salzburg, Residenz Salzburg
Tel: +43 (1) 587 12 93, Fax: +43 (1) 587 12 93 /20
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