Werbung
,

Erste Auktionswoche 24. - 28.3. 2003

Erstes Auktionsmenü 2003 Mit einer Auswahl seines Spartenprogramms absolviert das Dorotheum diese Woche den Saisonauftakt in das erste Halbjahr 2003 mit einem artifiziellen Menüplan. Als Gaumenkitzel lockt die Rubrik Glas und Porzellan - nebst der üblichen Sammeltasse-Service-Ranftbecher-Mischung - mit exotischen Aromen wie der Doppelhenkelschüssel aus Böttger-Porzellan mit Innenvergoldung und Höroldt-Chinoiserien aus der Zeit um 1722-1723 (EUR 10.000 - 15.000). Dem Amuse Geul folgt eine deftigere Portion moralisierender Skulpturenkunst, wobei zwei Exponate Liebhabern das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen: Johann Meinrad Guggenbichler`s "Christuskorpus", entstanden um 1708/1710 (EUR 30.000 - 32.000) und Johann Franz Schwanthaler`s "Madonnenrelief", aus der Zeit um 1710/20 (EUR 32.000 - 34.000). Als finale Vorspeise werden Möbel und dekorative Kunst gereicht, diesmal mit höfischen Geschmacksverbesserern aus der Sammlung des Hauses Habsburg-Lothringen verfeinert: darunter eine Anzahl repräsentativer Sitzmöbel in der von Erzherzog Franz Josef bevorzugten Stilrichtung des 18. Jahrhunderts, wie ein Paar Louis-quinze-Armsessel (Frankreich, Mitte 18. Jh., EUR 6.000 - 7.000), eine deutsche Spätbarocksitzbank (2. Drittel 18. Jh., EUR 5.000 - 6.000) oder ein Paar französische Transitionshocker (Frankreich um 1760/1780, EUR 3.000 - 3.500). Mit bewährten europäischen Gewürzen versehen, serviert das Dorotheum zum Hauptgang Gemälde Alter Meister. Ungeachtet konjunktureller Flauten häufen sich die Zutaten mit einer unteren Schätzwertsumme von 5,7 Millionen Euro zu einer wahrhaft opulenten Speise, gespickt mit Höhepunkten wie dem Porträt der sächsischen Prinzessin Margarethe von Lucas Cranach d. Ä. Die Taxe für das schon einmal im Frühjahr versteigerte Gemälde (Christies NY, 354.500 US-Dollar) beläuft sich auf 300.000 bis 400.000 Euro. Zum Dessert werden alte Meisterzeichnunge, Druckgrafik bis 1900 und Miniaturen gereicht, wobei Werke renommierter Naturalienmaler eine erfrischende Note versprechen: seltene Aquarelle von Franz Anton von Scheidel, etwa ein "Seestern" (EUR 2500 - 3500) und ein "Korallenast" (EUR 2500 - 3500) oder für Meeresfrüchte-Gourmets ein runder Igelfisch von Aloys Zötl (EUR 6000-7000). Sofern Bedarf an einem Supplément besteht, warten zum Abschluss leicht verdauliche Hochkaräter auf spendierfreudige Galanen.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: