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TEFAF 2003: 10-Millionen Bernini!

Kommendes Wochenende ist es wieder einmal so weit. The European Fine Art Fair, kurz TEFAF genannt, öffnet ihre Tore und Maastricht wird zum Tummelplatz aus der ganzen Welt angereister - und bisweilen furchtbar reicher - Besucher. 75.000 waren es vergangenes Jahr und auch heuer werden kaum weniger zur TEFAF pilgern. Und diese Messe aller Kunstmessen ist allemal eine Stippvisite wert, auch wenn man dann das eine oder andere Kleinod der hier in sechs Sektionen gegliederten Kunstwelt womöglich übersehen könnte. Hotelzimmer sind vom 14. bis 23. März jedenfalls garantierte Mangelware - nur mit einer im Vorjahr gebuchten Reservierung ist man auf der sicheren Seite; oder man logiert in Amsterdam und nimmt eine dreistündige Zugfahrt in Kauf. Selbstverständlich kann die TEFAF wieder mit besonderen Highlights aufwarten, auch wenn die Preisvorstellungen dafür in nahezu allen Sektionen jenseits der finanziellen Reichweite des durchschnittlichen Kunstfreundes liegen. Der Hamburger Händler Günther Jörn bietet etwa eines der nur acht existierenden Exemplare von Jan du Quesnes "Commentaires de César", 326 etwa um 1480 entstandene Blätter: Das säkulare illuminierte Manuskript, das von der Pflege der klassischen Geschichte am burgundischen Hof Zeugnis ablegt, ist mit 1,65 Millionen Euro veranschlagt. Etwas günstiger fällt dagegen ein 330 n. Chr. entstandener, überlebensgroßer Apollo-Kopf mit 150.000 Euro aus, der im Angebot des aus Köln kommenden Kunsthandel Weber steht. Denselben Schönheitstypus von Mann - allerdings unter dem Namen "Adonis", wie Apollo-Figuren seit dem 18. Jahrhundert aufgrund ihrer Eleganz genannt wurden - bietet der Baseler Antikenhändler, Jean-David Cahn mit einem marmornen Torso aus der Periode Augustus für umgerechnet 252.000 Euro. Eines der teuersten Objekte ist das vom New Yorker Händler Salander O?Reilly angebotene Modell eines Meeresgottes von Bernini. Die 10 Millionen Dollar teure Terracotta-Figur gehört zu den vorbereitenden Arbeiten für die Fontana del Moro an der Piazza Navona in Rom. Preis auf Anfrage lautet dagegen das Motto beim Londoner Altmeister-Spezialisten Johnny van Haeften. Er präsentiert ein kürzlich entdecktes Porträt der Infantin Isabella, Tochter von König Philip II. von Spanien, des flämischen Malers Jacob Jordaens aus dem 17. Jahrhundert. Und auch in der Sektion Gemälde hat Salander O?Reilly Monumentales zu bieten: ein bislang verschollenes Werk von Eugène Delacroix (1798-1863), das einen in Gedanken versunkenen Räuber vor einer Höhle sitzend darstellt.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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TEFAF 2003
14 - 23.03.2003

MECC (Maastricht Exhibition & Congress Centre)
6229 Maastricht, MECC (Maastricht Exhibition & Congress Centre), Forum 100
Tel: +31 43 383 86 66 , Fax: +31 43 383 88 08
Email: info@tefaf.com
http://www.tefaf.com
Öffnungszeiten: täglich 11-19 h


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