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Kunst & Antiquitätenmesse Künstlerhaus: Künstlerhaus eröffnet Messesaison

Mit der vom Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler initiierten Kunst und Antiquitätenmesse im Wiener Künstlerhaus gilt die Messesaison 2003 seit dem Wochenende als eröffnet. Zu ebener Erde wird von der Galerie Ziwna eine Sonderausstellung Franz Wlceks geboten, dessen Seelenverwandtschaft zu Josef Dobrovsky in den Blumenaquarellen deutlich und Anlehnungen an Franz v. Zülows Kleisterbildern in den Gouachen offensichtlich sind. Die Preise für die 60 Exponate belaufen sich von 3000 Euro für Aquarelle bis zu 9000 für Arbeiten in Öl. Erfrischend vielseitig und dennoch elegant, präsentieren die aus Deutschland angereisten Kollegen Birbaumer & Eberhardt ihre auf Kunstgewerbe ausgerichtete Offerte. Darunter Kuriositäten wie als monumentale Fingerhüte getarnte Schnapsbecher oder Raritäten wie eine Wiener Reiseschokoladegarnitur samt Becher mit montierbarem Griff, Löffel und Stövchen aus dem späten 19. Jahrhundert für 3300 Euro. Vorbei an variantenreichem Schmuckangebot (encore! encore!) und Kunstkeramiken (Antiquitäten Zöchling) empfängt den Besucher bei Schütz Kunst & Antiquitäten atmosphärische Opulenz: Hinter roten Kordeln gilt es hier ein Blumenstillleben Ernst Nepos aus der expressiveren Schaffensperiode der 40er Jahre, einen Eisenschitz und einen Dobrovsky aus gebotener Distanz zu bestaunen; eigene Kojen für diese österreichischen Künstler wären auf internationaler Ebene wohl übertrieben - im Künstlerhaus sorgt`s für Flair. Beruhigend geschmackvoll hat dagegen Verbandspräsident Horst Szaal sein Terrain gestaltet, auch wenn das Möbelangebot zunehmend in den Hintergrund rückt. Eine Auswahl heimischer Stimmungsimpressionisten reiht sich an Aquarellkunst des Biedermeiers, flankiert von Besonderheiten wie dem Scherenschnitt (um 1840) "Überfahrt zur festlichen Landpartie" für moderate 2900 Euro. Die Brücke zur zeitgenössischen Kunst absolviert Szaal mit einer Stilleben-Sonderausstellung des Künstlers Claus Pack, für dessen Arbeiten zwischen 2500 und 8000 Euro veranschlagt sind. Am Ende des Rundgangs im Erdgeschoss gönnen sich Kenner bei der Galerie Stallburg einen Blick auf eine viel zu selten präsentierte Künstlerin: Reinhard Otta bietet ein großes Blumenstück der Wisinger-Florian-Schülerin Liesl Kinzl (16.000 Euro). Im Obergeschoss zeigt Ursula Hieke neben einem historischen Zeitdokument aus dem Leben Carry Hausers - der mit dem Aquarell einer Ansicht Piranos seinen ersten Flug dokumentierte (5500 Euro) - Arbeiten Rudolf Raimund Ballabenes, Helene Funke sowie eine farbexpressive Ansicht des Kopenhagener Hafens aus dem Jahr 1921 von Fritz Schwarz-Waldegg (6200) sowie Felix Albrecht Hartas großformatige Ansicht des Pratersterns um 1906. Eine besonders vielseitige und qualitätsvolle Auswahl zeigt der Kunsthandel Widder mit Arbeiten des im Frühjahr 1938 emigrierten und 1984 in Paris verstorbenen österreichischen Künstlers Erich Schmid sowie Raritäten des Oberösterreichers Herbert Ploberger. Der Cizek-Schüler war nicht nur als Maler, sondern vor allem als Bühnenbildner anerkannt, wovon die seltene Temperaarbeit mit Kostümentwürfen zur Walpurgisnacht aus der Faust-Inszenierung 1933 zeugt.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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Kunst & Antiquitätenmesse Künstlerhaus
22.02 - 02.03.2003

WIKAM
1010 Wien, Palais Ferstel, Eingang Strauchgasse
Tel: +43 (1) 40 66 330, Fax: +43 (1) 402 88 35
Email: wikam@wikam.at
http://www.wikam.at


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