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Sichergestelltes Schiele-Gemälde: Israelitische Kultusgemeinde fordert sensible Vorgehensweise

Zu einer der Kernfragen im Falle des von der Exekutive sichergestellten Schiele Bildes \"Bildstock, Häuser und Bäume\" - zumindest seitens der mit dem Art Loss Register kooperierenden Autionshäuser - gehört jene, weshalb die 800 Kunstwerke umfassende Sammlung nicht in der dafür eigens 1998 eingerichteten Datenbank aufscheint. Als Grund führt Erika Jakubovits, Executive Director des Präsidiums der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), an, dass die vom NS-Direktor der Österreichischen Galerie, Bruno Grimschitz, im Anschluss an die Beschlagnahme der Sammlung 1938 angefertigte Schätzliste verloren gegangen sei und deshalb keine Angaben zu den Kunstwerken gemacht werden können. Seitens der IKG erwartet man aber eine \"sensiblere Vorgehensweise\" vom Dorotheum. Bisher hätte das Dorotheum im Gegensatz zu anderen Auktionshäusern keinerlei Interesse an einer Kooperation vermeldet. Jakubovits wartet auf einen diesbezüglichen Anruf - selbst würde man nicht zum Hörer greifen - \"wir sind ja keine Bittsteller!\", lautet das emotionale Argument. Weiteres Bild zurückgezogen Auch sei es der IKG nie gelungen, Informationen über den Zwischenbericht des Dorotheums zur NS-Zeit für die Historikerkommission zu erhalten. Bis zur Privatisierung im Herbst 2001 wurde dieser von der ÖIAG unter Verschluss gehalten. Laut STANDARD \"gedenkt\" Martin Böhm, geschäftsführender Gesellschafter des Dorotheums, den voraussichtlich Ende 2003 vorliegenden Endbericht zu veröffentlichen. Zur Sicherheit wurde seitens des Dorotheums jetzt auch Egon Schieles \"Standing Women\" von 1908 - es soll im Rahmen der IA Auktion am 4. Dezember versteigert werden - zurückgezogen und detaillierte Recherchen angestellt. Das Bild war ursprünglich in Besitz von Richard Lanyi, der es an den Kunsthistoriker Hans Tietze verkaufte, der wiederum 1938 in die USA auswanderte und dort 1954 verstarb. Als weitere Provenienzen hat das Dorotheum im Katalog die Golovin Collection New York und Privatbesitz in Deutschland angeführt.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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