Olga Kronsteiner,
(Markt)Objekt der Woche: Hoffmann Tischlampe
Noch vor der Gründung der Wiener Werkstätte 1903 entwarf Josef Hoffmann etwa um 1901/02 diese Tischlampe. Ein simpler aber effektiver Kippmechanismus zeugt hier vom Innovationsreichtum Österreichs Parade-Jugendstildesigners: Mittels Kippen verwandelt sich die Steh-Tischlampe zu einer Art Leselampe, wobei der Lampenfuß ursprünglich dann in einem dafür vorgesehen Loch an der Wand eingehängt wurde.
Das Prinzip der strengen rechteckigen Halterung der Fassung, die gelochten Reflektorscheiben und der Lampenschirm in Form eines einfachen \"Vorhangs\" fand kurze Zeit später in einer von Hoffman für den Speisesaal des Sanatoriums Purkersdorf (1904) entworfenen Version neuerlich Verwendung.
Die Tischlampe - mit authentischem \"Vorhang\" und originaler (!), also nicht verputzter Patina - wird im Rahmen der Herbstausstellung bei \"bel etage\" präsentiert. Der Preis für das herausragende Beispiel frühen heimischen Designs: 25.000 Euro.
bel etage
\"Herbstausstellung 2002\", bis 30. November 2002
Mahlerstraße 15, 1010 Wien
Mo-Fr 13-18.30 Uhr
Sa 10-12.30 Uhr
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