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Residenz - Messe für Kunst und Antiquitäten: Internationale Käuferklientel an der Salzach

Salzburgensien sind nicht gerade der Hit der Stunde, es sei denn, sie eignen sich als Mitbringsel. Aber nicht einmal da - wie bei der Kommodenuhr \"Die Pianistin\" (D) - kann die kleine Nachtmusik Mozarts bei einem Preis von 11.000 Euro bis in letzter Konsequenz betören. Die Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts lässt sich eher flau an; wenn dann im Bereich Gemälde, weniger bei Mobiliar. Dagegen scheint das 20. Jahrhundert hoch im Kurs. Beim internationalen Publikum, nicht bei den Salzburgern. Das sind die absehbaren Trends zur Halbzeit der \"Residenz Messe für Kunst und Antiquitäten\". Die Vernissage war fulminant besucht - zu gut, als dass sich aus Small-Talk ernsthafte Verkaufsgespräche entwickeln konnten. Also kamen Italiener, Amerikaner, Schweizer, Deutsche, Spanier und Griechen ein zweites Mal. Auf jene Nationalitäten lässt sich die Käuferklientel der 42 anbietenden Händler einschränken. Ans heimisches Publikum wurde vorwiegend nationale Kunst, Kategorie Gemälde, abgegeben. Bei Giese & Schweiger, wo der hochdotierte Waldmüller (\"Das Ende der Schulstunde\") seines 1,6 Millionen Euro-schweren Interessenten harrt, wechselte immerhin das Dolomitenbild von Thomas Ender oder Carl Molls \"Sonniger Wintertag\" den Besitzer. Noch warten eine \"Spätsommerlandschaft mit Sonnenblume\" von Hermine v. Janda für 4.000 Euro (Erich Tromayer), Robert Russ? in Riverastimmung \"Toscolano am Gardasee\" (Michael Kovacek); bei der Klassischen Moderne ein herausragendes Hauptwerk Alfons Waldes, \"Die Grub-Schanze bei Kitzbühel\" für 330.000 Euro, das bis vor einem Jahr verschollene \"Roséquartett\" von Max Oppenheimer (beides Wienerroither & Kohlbacher) oder mit \"Figuren\" ein ungewöhnlicher Alexander Calder von 1968 für 20.000 Euro (Subal). Und auch wenn Qualität langfristig die besseren Karten haben wird - da ist sich die Händlerschaft einig - will vor allem die hochwertige Tischlerkunst des 18. und 19. Jahrhunderts betreffs der Publikumsnachfrage nicht so recht auf Touren kommen. Dagegen vermeldete Patrick Kovacs nach nur drei Tagen Laufzeit - \"Ausverkauft!\". Nach Übersee wechselte das Herrenzimmer des Architekten Hubert Gangl (22.500 Euro) oder zwei Hoffmann-Fauteuils nach Zürich. Eiligst musste das Programm für die in 14 Tagen stattfindende Westdeutsche Kunstmesse in Köln umgestellt und Ware aus Wien geholt werden. Aus der Zeit des Art Deco und der 40er Jahre bietet Tony Subal - er gab den signierten Salonschrank von Majorelle nach Griechenland ab - ein herrliches Dassi-Buffet mit Zirkusszenen als Panoramaintarsien (30.000 Euro), Couchtische von \"Fontane Arte\" der 30er und 40er Jahre (2.500-4.000 Euro) oder ein Barmöbel Ettore Sottsass - Vater des zeitgenössischen italienischen Objekt-Designers - von 1936. Die Messe läuft noch bis inklusive 1. April - für das nächste Jahr wurde der Termin vom 12. bis 21. April 2003 festgelegt
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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Residenz - Messe für Kunst und Antiquitäten
23.03 - 01.04.2002

Residenz Salzburg
5010 Salzburg, Residenz Salzburg
Tel: +43 (1) 587 12 93, Fax: +43 (1) 587 12 93 /20
Email: office@mac-hoffmann.com
http://www.artantique-residenz.at


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