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TEFAF 2002: 199 Navigationsprofis und ein Honigdieb

Es wäre ja nicht die TEFAF, hätte man nicht auch heuer so einiges an Superlativen für Publikum wie Beobachter zu bieten. Das Image der international hochkarätigsten Messe ist zu pflegen, zu halten und schlummernden Krisen von Morgen zum Trotz in die nächste Saison zu navigieren. Zum 15. Mal versammeln sich in Maastricht (bis 17. März) 199 Händler aus allen Teilen der Welt und bieten ihre Ware in sechs Sektionen feil: Gemälde, Zeichnungen und Grafiken, Antiquitäten und Kunstgegenstände, Kunst der Antike und der alten Kulturen, illuminierte Manuskripte, seltene Bücher und Karten, Moderne Kunst sowie La haute Joaillerie du Monde. Teuerstes Gemälde aller Zeiten Mehr als 75.000 Besuchern waren es im Vorjahr. Heuer wurde die TEFAF um einen Tag verlängert; innerhalb der ersten Tage bezifferte sich der Publikumsstrom auf 27.500. Aber auch ohne diesen zusätzlichen Öffnungstag wird die Anzahl der Besucher ansteigen. Das war noch jedes Jahr so. Noch mehr, wenn es gilt wahre Stars der Kunstgeschichte zu bewundern, bevor sie in Privatsammlungen oder Tresorräumen verschwinden. Diesmal etwa die Cranach-Madonna, auch \"Der Honigdieb\" genannt, bei Bernheimer (München / London). Oder bei Otto Naumann (New York) Rembrandts \"Minerva\"; die Darstellung der Göttin des Handwerks, der Weisheit und der Künste gilt mit veranschlagten 45 Millionen Euro, als das teuerste Gemälde alter Meister, das je zum Verkauf geboten wurde. Die Liste der Museen, die gleich zu Beginn der Veranstaltung ihre Aufwartung machten, liest sich wie das Who-is-Who der Szene: Louvre, die National Gallery (Washington), das Paul Getty Museum (Los Angeles), The Rijksmuseum (Amsterdam), die National Gallery (London) und sogar - man staune in Unkenntnis etwaiger Ankaufsbudgets - die Österreichische Galerie Belvedere. Bereits zur Halbzeit der TEFAF summieren sich die Verkäufe auf Umsätze, die hier zu Lande nicht einmal innerhalb eines Jahres gemacht werden. 5,5 Millionen US Dollar schaffte etwa Altmeisterspezialist Rob Noortmann (Maastricht) im Alleingang. In der Sektion Moderne stieg die Nachfrage an Arbeiten Gerhard Richters, wobei die derzeit laufende Werkschau im MOMA am Interesse nicht unerheblich beteiligt ist. Bei Salis & Vertes (Salzburg) konnten mehrere Gemälde und Skulpturen in die USA verkauft werden - womit sich Österreich immerhin einen Brösel des großen internationalen Umsatzkuchens sichern konnte.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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TEFAF 2002
09 - 17.03.2002

MECC (Maastricht Exhibition & Congress Centre)
6229 Maastricht, MECC (Maastricht Exhibition & Congress Centre), Forum 100
Tel: +31 43 383 86 66 , Fax: +31 43 383 88 08
Email: info@tefaf.com
http://www.tefaf.com
Öffnungszeiten: täglich 11-19 h


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