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Es lief schon besser

Bilanz zur jüngsten Auktionsserie im Dorotheum Von den Jubelergebnissen – so die Bilanz der jüngsten und zweiten Auktionswoche des Dorotheums – hat man sich Angesichts des Umsatzes defakto entfernt. 6,04 Millionen Euro durfte man sich Ende vergangene Woche in die Bücher notieren, das ist nicht schlecht, so lange man keinen Vergleich bemüht. Die erste Auktionswoche des Jahres hatte noch einen Nettoumsatz von 7,69 Millionen Euro gebracht, die Spartentotals haben ebenso schon bessere Zeiten gesehen: Zeitgenössisches setzte sich zu 62 Prozent ab und spielte aktuell 1,83 Millionen Euro ein, im November 2007 notierte man hier einen Rekordumsatz von 4,42 Millionen. Dabei fehlten die damaligen Top-Bestseller auch in der aktuellen Auswahl nicht: von Yayoi Kusama – bei der Rekordauktion fiel der Hammer für ihr „No White O.X.“ von 1960 bei 860.000 (brutto 996.000) – ohne ihre legendären Polka-Dots gefiel sie aktuell deutlich günstiger, zwei Arbeiten von 1981 („Insect“, „ Spirit of Flower“) stiegen mit 12.000 bzw. 8000 Euro nicht über ihre oberen Taxen. Zuletzt hatte Piero Manzonis „Achrome“ von 1958/59 mit 900.000 Euro (brutto 1,11 Mio), aktuell blieb eine um 1960 ausgeführte und auf 200.000-240.000 Euro geschätzte Version unverkauft. Viel Loos Auch die medial hochgejubelte Sparte Design war am Ende des Tages vom Publikum nur selektiv bewertet worden: mit 891.000 Euro netto lag man zwar über dem Ergebnis der Sparte Jugendstil (701.850 Euro), aber trotz gleicher Verkaufsquote (56 Prozent) deutlich hinter den Vorjahresergebnissen mit knapp über einer Million Euro netto zurück (April 2007: 1,05 Mio; November 2007: 1,06 Mio). Die höchsten Zuschläge erteilte man einem Entwerfer, der sonst eher beim Jugendstil beheimatet ist: für Adolf Loos Elefantenrüsseltisch, wie der sechsbeinige Teetisch auch genannt wird, bewilligte ein französischer Bieter 32.000 Euro netto (39.300), sein Sideboard von 1902 sicherte sich ein Deutscher (30.000 / 36.900) und die aus zwei Fauteuils und einer Sitzbank bestehende Garnitur (18.000 / 22.300) wandert nun über den großen Teich aus. Die im Vergleich wohl konsequenteste Performance der Woche lieferte die Sparte Silber, die Verkaufsquote lag hier bei 70 Prozent, das Ergebnis bei netto 1,03 Millionen Euro sogar eine Spur über jenem vom November 2007 (1,01 Mio). Das höchste Meistbot erteilte man zugunsten des Katalogtitels, einer monumentalen Prunkschale, die auch als Wodkabecher Verwendung finden könnte (210.000 / 248.800). Die Sparte Klassische Moderne schlug sich ohne nennenswerte Highlights mit 1,23 Millionen Euro recht wacker, den höchsten Hammerpreis verzeichnete man hier für einen russisch-französischen Künstler (Wladimir Baranoff-Rossiné, „Le voilier“, 140.000 /168.300).
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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