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Mehr als 52 Mille & prominente Retourgehe

Mit seiner vermutlich letzten Auktionswoche als staatliches Unternehmen verabschiedet sich Dorotheum mit einem Gesamtergebnis von 52,5 Millionen Schilling (brutto) in die Sommerpause. Bis Ende Juni finden neben Antiker Kunst und Alten Meistern noch "kleinere" Katalogauktionen statt und während der Sommermonate dann Varia-Veranstaltungen. Den Startschuss absolvierte recht verheißungsvoll die Sparte Silber mit einer 90prozentigen Verkaufsquote und einem Ergebnis von 7,1 Mio Schilling (netto). Gemessen am Rufpreis hatten sich die Erwartungen für Stephan Mayerhofers Prunk-Weinkühler aus dem Jahre 1836 verdreifacht, der für 300.000 genauso an einen monegassischen Bieter zugeschlagen werden konnte wie die Wiener Karl VI-Kaffeekanne bei 200.000. Bescheiden gab sich die Expertenschaft von Gemälden des 19. Jahrhunderts: Auf 350.000-450.000 Schilling beliefen sich die Schätzungen für Ferdinand Georg Waldmüllers kleines Bildnis des k.k. Burgschauspielers Maximilian Korn. Erst bei 1,7 Mio wechselte das auf 1818 datierte Porträt in die Schweiz. Die "Mußestunde im Orient" des Wiener Malers Alois Schönn verführte dafür bei 800.000 bis zum Achtfachen der Erwartungen. Für den selben Preis ergatterte ein heimischer Bieter Olga Wisinger-Florians leinwandkonservierten Maiglöckchenstrauß. Mit 58 Prozent lag die Verkaufsquote im üblichen Bereich und bescherte 14,7 Mio. Nach Juwelen (2,5 Mio) lockte anderntags angewandte Kunst des Jugendstils. Und stärker als zuletzt, zeigte sich Massenware wie Altbekanntes gut nachgefragt, während Seltenheiten, wie die Tischuhr Josef Maria Olbrichs, unbeboten blieben. 350.000 Schilling lautete der Hammerpreis für einen Henkelkorb mit Elfenbein, sowie für die bereits 1998 bei den Wiener Kunstauktionen für 280.000 Schilling versteigerte Trompetenvase. Beide Arbeiten Josef Hoffmanns wechselten in die USA. Am Ende betrug der Kassastand 5,8. "Auf dem Tisch, unter dem Tisch" Herbert Plobergers von 1925, gefiel in der Sparte Klassische Moderne & Zeitgenössische Kunst als Ikone der Neuen Sachlichkeit bis zu 1 Mio. Deutlich über den Erwartungen auch der Endpreis von 550.000 Schilling für das Stilleben "Flieder im Tonkrug" des Vorarlberger Malers Martin Häusle. Mit einer Verkaufsquote von 45 Prozent belief sich das Ergebnis auf 9,8 Mio; Schlusslicht Möbel & dekorative Kunst ? höchster Zuschlag erfolgte für einen Schrank im barocken Stil bei 280.000 ? schaffte mit Teppichen, die "außer Katalog" versteigert worden waren, insgesamt 3,8 Millionen.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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