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Massive Verluste

Nun ist es amtlich. Nicht nur, dass Kontrahent Christies im vergangenen Jahr umsatzgemäß die Marktführung übernommen hat, war dies für Sotheby?s auch noch mit erheblichen Verlusten verbunden. Umgerechnet Fast drei Milliarden Schilling. Die Gründe sind einerseits stark gesunkene Umsätze und andererseits eine hohe Millionenstrafe für illegale Preisabsprachen. Der Gesamtumsatz sank auf US$ 1,936 Milliarden (Vorjahr 2,259), die Einnahmen auf US$ 397,8 Mio (Vorjahr 442,6). Statt eines Reingewinns von US$ 33 Mio wie noch 1999 weist die Bilanz 2000 einen Nettoverlust in Höhe von US$ 189,6 (etwa ATS 3 Mrd). Noch vor einem halben Jahr hatte man die Situation sehr viel freundlicher eingeschätzt und den Gesamtumsatz von 1999 erreichen wollen. Allein in Nordamerika gingen die Auktionseinnahmen um 17 Prozent auf US$ 1,04 Mrd zurück, in Europa um 13 Prozent auf US$ 786 Mio, was aber zum Teil darauf zurückgeht, dass die winterliche Impressionistenauktion vom Dezember in den Februar verlegt wurde. Außerdem büßten Sotheby?s US$ 48 Mio mit Auktionen im Internet ein. Das Ergebnis blieb hier im ersten Jahr mit einem Umsatz von US$ 52,9 Mio hinter den Erwartungen zurück, zumal die Initialkosten statt erwarteter 25 auf US$ 73 Mio kletterten. Sothebys übergibt damit gleichzeitig die Marktführerschaft an Christies. Mit einem 2000er Umsatz von US$ 2,322 Mrd erzielte man dort mehr als je zuvor. Die massiven Verluste Sotheby?s erklären sich, wie bereits erwähnt, vor allem durch insgesamt US$ 331 Mio Entschädigungen und Strafen (US$ 256 + US$ 30 + US$45 Mio), weil das Unternehmen verbotener Preisabsprachen mit Christies für schuldig befunden worden war. Diese müssen zwar auch zahlen, aber deutlich weniger, weil sie als Kronzeugen straffrei blieben. Auch ohne diese besondere Belastung hätten Sotheby?s mit leichtem Verlust abgeschlossen. 2000 sei ein extrem schwieriges Jahr gewesen, ließ man verlautbaren. Bei Christies wertet man das Ergebnis des vergangenen Jahres als ein Zeichen für die Stärke des Kunstmarktes. Als Nummer drei im Geschäft können die International Auctioneers einen Umsatz von US$ 450 Mio vorweisen, gefolgt von Phillips mit kolportierten US$ 300 bis 350 Mio.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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