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Elegante Männer, lavierte Damen und weiche Madonnen

Zwischenbericht zur dritten Auktionswoche des Dorotheum. Jan Lievens. An diesen Künstler und den damit verbundenen Rekordzuschlag mag man dieser Tage im Dorotheum gedenken: Im Herbst vergangenen Jahres erwarb ein junger Brite ein Porträt dieses Künstlers für 760.000 Euro (netto) und sorgte damit für eine entsprechende Steigerung des Umsatzes. Am Ende verbuchte man im Oktober 2003 3,72 Millionen Euro (netto). Aber solche Gemälde und Entdeckungen sind in jedweder Hinsicht Raritäten, die man eben nicht in jeder Auktion offerieren kann. Mit dem Rembrandt-Schüler Joudreville schaffte man dieser Tage aber einen Anschluss. Die Meistbote der diese Woche abgehaltene Vergleichsveranstaltung summierten sich auf rund 3 Millionen Euro und sanken damit um fast 20 Prozent. Dafür konnte die Verkaufsquote um sieben Prozent auf 48 gesteigert werden. Der höchste Zuschlage wurde mit 560.000 Euro (brutto 708.400) für Isaac de Joudrevilles Bildnis eines jungen Mannes erteilt. Und neuerlich handelt es sich bei dem Käufer um einen Briten, der sich via Telefon, das ursprünglich auf 30.000 bis 50.000 Euro taxierte Gemälde sicherte. Nach Italien wechselte für je 200.000 Euro ein Bilderpaar (Aeneas flüchtet mit seinem Vater aus Troja & Die Entführung der Helena, Schätzwert je 13.000-18.000 EUR) des norditalienischen Historienmalers Paolo Pagano. Altmeisterzeichnungen & Skulpturen auf dem Vormarsch Am Tag davor reüssierten die Sparten Altmeisterzeichnungen und Skulpturen - beide mit deutlich besseren Umsätzen und Verkaufsquoten als 2003. Vor allem Meisterzeichnungen, Druckgraphik bis 1900, Aquarelle und Miniaturen erfreuten sich einer überdurchschnittlichen Verkaufsquote: statt der 39 Prozent vom Vorjahr, wechselte hier aktuell 57 Prozent des Angebotes den Besitzer. Umsatzmäßig steigerte man sich etwas weniger, konkret von 292.000 (2003) auf 317.000 Euro. Der höchste Zuschlag wurde mit 15.000 Euro für Bartolomaeo Cesis lavierte Federzeichnung der Geburt Mariens vergeben; damit lag das Meistbot für das Titellos allerdings unter den Erwartungen von 16.000-18.000 Euro. Die Ergebnisse der Sparte Skulpturen steigerten sich um ein Prozent bei der Verkaufsquote und um etwas mehr als 13 Prozent beim Umsatz: 387.000 Euro (netto) im Vergleich zu 342.000 im Vorjahr. Einen erheblichen Anteil hat daran ein belgischer Telefonbieter, der sich das Titellos, eine zwischen 1400 und 1420 datierte Madonna im weichen Stil, bei 110.000 Euro und damit zum Expertenlimit sicherte.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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