Olga Kronsteiner,
Internationale Messe für Kunst und Antiquitäten: Eröffnet!
Alt, aber durchaus charmant
Sie wirkt ein bisschen, wie ein in die Jahre gekommenes Mädchen. Unter Insidern kurz \"Hofburg\" genannt, versammeln sich zur \"Internationalen Messe für Kunst und Antiquitäten\" jedes Jahr im Herbst eine Reihe von Innenstadthändlern und reisen andere aus den benachbarten Provinzen an; jene aus dem Ausland wirken wie platzierte Versatzstücke einer anderen Welt.
International
Diesmal besonders hochkarätig Richard Nagy mit seiner Dover Gallery. Im Angebot hat er acht Schiele Arbeiten und derer neun von Gustav Klimt. In Maastricht, dort wo Händler seines Formats sonst zu Hause sind, hätte die aus London eingeflogene Auswahl zu Beigeisterungsstürmen hinreißen lassen. Hierzulande, wo soeben das Museum Leopold eröffnet wurde, brauchen Besucher keine Lehrstücke in der eigenen Kunstgeschichte, hat unser Markt keinesfalls die benötigte Kaufkraft. Dennoch, diese Präsentation bleibt eine der professionellsten. Gefolgt vom Wiener Händlerduo Giese & Schweiger, die nach zwanzigjähriger Abstinenz im Entree vor dem Festsaal residieren. Eine hervorragende Auswahl österreichischer Maler: Waldmüllers \"Ende der Schulstunde\" von 1843 oder ein irgendwo zwischen biedermeierlicher Genauigkeit und neuer Sachlichkeit festgehaltenes Blumenstück Rudolf Wackers von 1936 (ATS 870.000). Großzügiger als zuletzt auch die Ausstellungsfläche beim Kunstsalon Kovacek und hier ebenfalls qualitative Bandbreite: Olga Wisinger-Florians herbstliches Blumenfenster, das verwelkte Laub in lockerer Manier, das Blumen-Beerengebinde am Fensterbrett in künstlerischer Detailtreue (ATS 1,6 Millionen).
Angewandte Kunst
In diesem Bereich hat sich die Messe einer Schlankheitskur unterzogen. Und mit derartigen Diäten ist das so eine Sache, eine Gratwanderung. Magersucht lautet die aktuelle Diagnose. Obwohl das Angebot barocker Möbel und biedermeierlicher Tischlerkunst gewohnt gut ist (Kunsthaus Wiesinger, D&S), mangelt es schon an jener Stilrichtung, für die Österreich internationale Anerkennung genießt. Wolfgang Bauer, Tony Subal und Patrick Kovacs blieben der Messe heuer fern. Als Ersatz reiste u.a. Ilko aus Salzburg an und scheint auf dem eleganten Wiener Parkett fehl am Platz. Der Stand wurde mit unzähligen Sitzgarnituren vollgeräumt, wirkt fast wie die Fundecke eines bekannten schwedischen Möbelhauses. Wie ein Stiefkind wurde Ives Macaux aufgrund seiner späten Nennung an einen Nebenschauplatz verbannt. Er muss seine Ingredenzien (Otto Wagner, Josef Hoffmann, Adolf Loos, Marcel Kammerer) entlang einer Wand aufreihen und beließ seine internationale Ware leider in seiner Brüsseler Niederlassung.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner
Internationale Messe für Kunst und Antiquitäten
10 - 18.11.2001
Wiener Hofburg
1014 Wien, Eingang Heldenplatz
Tel: 0043 1 587 12 93, Fax: 0043 1 587 12 93 - 20
Email: office@mac-hoffmann.com
https://www.artantique-hofburg.at
Öffnungszeiten: 11 - 19 Uhr
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Wiener Hofburg
1014 Wien, Eingang Heldenplatz
Tel: 0043 1 587 12 93, Fax: 0043 1 587 12 93 - 20
Email: office@mac-hoffmann.com
https://www.artantique-hofburg.at
Öffnungszeiten: 11 - 19 Uhr