Olga Kronsteiner,
Diese Uhr hat einen Vogel
Gegen sieben telefonische Konkurrenten hatte sich am 28. April ein Schweizer Bieter durchsetzen müssen, um dann für das 22-fache der ursprünglichen Schätzung (5000-15.000 Euro) "seinen" Vogelautomaten in Empfang nehmen zu können: bei 90.000 Euro fiel der Hammer für die erste im Rahmen der Auktion "Antiquitäten, Uhren, Volkskunst, Metallarbeiten und Fayencen" ausgerufene Position.
Mehr als 60 Jahre lang hing das seltene Rokoko-Kunstwerk zwischen den Doppeltüren eines Wiener Palais, bis es Dorotheum-Uhrenexperte Peter Hüttler entdeckte. Das in seinem Orginalzustand belassene - und damit für passionierte Sammler höchst begehrte - Objekt in Form eines Vogelkäfigs entstand im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Es ist eine Mischung aus mechanisch betriebenem Vogel und Uhr, welche an der Unterseite des Käfigs angebracht ist. Eine Mini-Orgel mit zehn Pfeifen verfügt über sieben verschiedene Melodien.
Insgesamt wechselte 57 Prozent des Angebotes für fast 260.000 Euro den Besitzer - demnach können Schnäppchenjäger noch in den verbliebenen 43 Prozent fündig werden.
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