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28. Grazer Kunst- und Antiquitätenmesse: Kunst- und Antiquitäten-Boom in Graz

Die Vernissage der erstmals in der Seifenfabrik stattfindenden Grazer Kunst und Antiquitäten Messe erfreute sich nicht nur regen Besuches, sondern vor allem betriebsamer Kaufstimmung. Gleich zu Beginn gab Martin Suppan Friedensreich Hundertwassers "Vogelmotiv in grün und rot" an einen Wiener Sammler ab - der hatte zuvor noch gezaudert und ob etwaiger Konkurrenz dann schnell das Blatt aus dem Jahr 1956 für 110.000 Euro erworben. Unter dem Motto "Gegensätze" zeigt Suppan ausgewählte Beispiele österreichischer Malerei in einem zeitlichen Rahmen vom Biedermeier über die Kunst der Stimmungsimpressionisten bis zur Gegenwart. Die Mischtechnik Hundertwassers und Max Weilers Eitempera "Herbst im Buchenwald" repräsentieren den Übergang zur Zeitgenössischen Kunst. Und auch hier langte steirische und andere heimische Klientel bei der Galerie Thoman eifrig zu. Vor allem Bruno Gironcoli liegt im Trend, nicht nur wegen seiner aktuellen Teilnahme an den Biennalen in Venedig und Lyon - seine "Herzvase" wechselte gleich vier Mal den Besitzer - ein Bronzeguss aus der Auflage wäre noch zu haben. Bresslern-Roth toppt Society-Kunst Am meisten gefragt waren Arbeiten der Grazer Künstlerin Norbertine Bresslern-Roth: fünf Linolschnitte und sechs Tempera-Arbeiten wechselten bis Montag Abends bei Petra Kern (Galerie "G") den Besitzer. Ebenso stießen bei der aus Heidelberg angereisten Galeristin Werke eines zeitgenössischen armenischen Künstlers auf Interesse und konkrete Nachfrage. Karen Shahverdyans Kunst bewegt sich zwischen Altem und Neuem, östlichen und westlichen Kulturen aber auch zwischen Himmel und Erde, deren Verbindung seine Bilder - in altmeisterlicher Manier gemalt - dokumentieren: ein Privatier bezahlte 4200 Euro für Shahverdyans "Licht". Society-Kunst mischte Artmosphere gekonnt zwischen Warhols Pop-Art. Vor die Linse Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn waren im Laufe der 50er bis 80er Jahre sowohl der europäische Adel, als auch Schauspieler vom Range Curd Jürgens gelaufen. Die von Artmosphere schon dem Salzburger Festspielpublikum vorgestellte Edition (jeweils 10 Stück) scheint Gefallen zu finden, auch wenn sie nicht als Fotokunst verstanden werden will: ein fürstlicher Blick in das Wohnzimmer der Warhol-Factory ist dieserart mit 2400 Euro veranschlagt. Barock gefragt Im Bereich angewandter Kunst ziert sich das Publikum noch: Schauer verkaufte einen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefertigten höfischen Eisschlitten aus der Gegend um Neu Schwanstein für 15.000 Euro; der Schilcherregion entsprechend Charakteristisches wie ein Weinkellerhut um 1800 wartet bei 2000 Euro noch auf einen Interessenten. Petra Popp-Wiesinger verzeichnet unerwartet gutes Interesse für Qualitätsmöbel aus der Zeit des Barock. Am Dienstag den 7. Oktober lassen die 20 Aussteller ab 15.00 bei Schilchermost und gebratenen Maroni die 28. Auflage der Grazer Kunst und Antiquitäten Messe ausklingen.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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28. Grazer Kunst- und Antiquitätenmesse
03 - 07.10.2003

Grazer Kunst und Antiquitätenmesse
8010 Graz, Seifenfabrik Graz
http://www.makuko.at/kunstgraz


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