Stefan Kobel,
Die Auctionata Paddle8 AG stellt Insolvenzantrag
Die Auctionata Paddle8 AG ist schwer angeschlagen. Das Berliner Internet-Auktionshaus hat am Montag Insolvenzantrag gestellt.
Die Insolvenz soll nach Unternehmensgaben zu einer Restrukturierung genutzt werden, um die Firma mit neuer Finanzierung weiterzuführen.
Laut dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Hesse will sich Auctionata verkleinern und darauf konzentrieren, die Plattform weiterzuentwickeln. Das erst im vergangenen Mai noch unter Mitgründer Alexander Zacke übernommene New Yorker Start Up Paddle8 Inc. soll wieder abgestoßen werden.
Der ehemalige Bertelsmann-Vorstand Hesse war erst im vergangenen September zum Unternehmen gestoßen. Kurz darauf zog sich Zacke aus dem operativen Geschäft zurück.
Geholfen hat die Notbremse offensichtlich nicht. Laut der Start Up-Datenbank Crunchbase hatte die Auctionata AG umgerechnet rund 95 Mio. US-Dollar Risikokapital eingesammelt, Paddle8 Inc. 45 Mio. Die Paddle8-Investoren sollen kein Geld, sondern ausschließlich Auctionata-Anteile erhalten haben. Für das New Yorker Unternehmen soll jetzt ein neuer Eigentümer gefunden werden.
Die geschrumpfte Auctionata soll von ihrem Sitz in Berlin weiter weltweit operieren. Das operative Geschäft laufe während der Insolvenz wie gewohnt weiter, unter deren Schutz sämtliche Eigentumsrechte von Einlieferern und Käufern gesichert seien. Ein detaillierter Plan zu einem schnellen Weg aus der Insolvenz solle in den nächsten Wochen vorgelegt werden.
Der Kreis der Anteilseigner hatte sich durch die Paddle8-Übernahme stark erweitert. Neben den üblichen Risikokapitalgebern wie Holtzbrinck und Earlybird gehören dazu jetzt auch so illustre Namen wie Damien Hirst, Davird Zwirner und Jay Jopling. Sergey Skaterschikov, der in der Kunstszene noch von seinen undurchsichtigen Aktivitäten bei der Viennafair und einem gescheiterten Übernahmeversuch von Artnet bekannt ist, verwaltet über mehrere Zweckgesellschaften Anteile von Auctionata und hat einen Sitz im Aufsichtsrat.
auctionata.com
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