Nina Schedlmayer,
Endlich weg!
Was für ein Glück! Endlich sind wir diesen lästigen Pakesch los. Mein Gott, was ist mir der auf die Nerven gegangen! Da haben sie ihm eh schon dieses Kunsthaus hingestellt, das einen Haufen Geld gekostet hat – und dann beklagt sich der, wenn er dort und da ein bissl sparen muss. Wie hat er da letztens im „Standard“ gesagt: „Wir leben von der Hand im Mund.“ Meine Güte! Müssen doch alle den Gürtel enger schnallen! Und wie soll ich als Landesrat den Leuten erklären, dass wir so viel für die Kunst ausgeben, wenn wir ihnen gleichzeitig die Bezirke zusammenlegen, sodass die Ausseer nicht mehr „BA“, sondern „LI“ am Nummerntaferl stehen haben? Und, unter uns, ob das wirklich Kunst ist, sei einmal dahingestellt. Ich mein, ich kenn mich ja nicht aus. Aber so komische Masken und Kanister, die da am Boden herumkugeln, wie in der Ausstellung von diesem N.… also, von diesem Afrikaner da vor ein paar Jahren einmal? Na, ich weiß nicht.
Na gut, manchen gefällt es. Aber zu wenigen! Nur 550.000 Besucher haben die jedes Jahr im Joanneum. Das müssen mehr werden! Eine Million mindestens, das muss doch drin sein. Sollen sie sich halt was einfallen lassen, Aufsteirern im Museum oder Dirndlausstellungen meinetwegen. Und außerdem muss das Joanneumsviertel belebt werden. Könnte man da nicht den Gabalier einladen? Der zieht doch immer! Den kulturpolitischen Auftrag erfüllen wir damit jedenfalls sicher, weil: Musik ist doch auch Kultur. Und ins Kunsthaus könnten sie vielleicht endlich einmal einen wirklichen Starkünstler holen, Picasso oder diesen Dalì vielleicht. Auf die stehen die Leute doch! Nicht immer so komisches Zeug von irgendwem, von dem noch kein Schwein gehört hat. Wie hat diese Piefke-Tante da letztens geheißen? Kleine oder so. Nein, Grosse, jetzt fällt’s mir wieder ein. Kennt die irgendeiner? Na bitte. Aber das Großartige ist: Jetzt haben wir zwei Fliegen mit einem Schlag. Einerseits müssen wir uns nicht mehr mit diesem Pakesch herumschlagen – und dann sparen wir noch sein Gehalt ein! Das können wir endlich sinnvoll einsetzen. Also zum Beispiel: Gabalier. Der taugt ja vielen, die letztens die FPÖ gewählt haben – und die überlegen sich beim nächsten Mal vielleicht, ob sie nicht doch bei uns das Kreuzerl machen, vielleicht mit Vorzugsstimme für mich. Wenn ich’s mir genauer überlege: Das ist ja sogar eine Win-win-win-Situation! Auf Nimmerwiedersehen, Herr Direktor!
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

Ihre Meinung
1 Posting in diesem Forum
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige