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Ai Weiwei + Moon - a project by Ai Weiwei and Olafur Eliasson: Ai Weiwei und die Freizügigkeit des Mondes

Die Galerie Christine König präsentiert in ihrer Frühlingsausstellung das Projekt „Moon“ des chinesischen Künstlers Ai Weiwei und seines dänisch-isländischen Kollegen Olafur Eliasson. Weiters sind einige spielerische Arbeiten des chinesischen Dissidenten zu entdecken. Betritt man den ersten Raum der Galerie so erblickt man eine Fülle an Farbfotografien. Darauf ist Arm und Hand des Künstlers zu sehen wie er dem vor sich liegenden prominenten Gebäude den Mittelfinger entgegenstreckt. Die Orte scheinen willkürlich gewählt und umfassen den Berliner Reichstag, den Tiananmen-Platz, eine Ansicht von Venedig, das Weiße Haus, eine Landschaft der Inneren Mongolei und anderes mehr. Alle diese Ansichten bekommen den Hohn und den Spott von Ai Weiwei zu spüren. Er hält sich die Zentren der Macht und Konvention eine Armlänge lang förmlich vom Leib. Die Fotos sind nicht montiert. Im Gegenteil. Er und sein Assistent reisten um die Welt um ihrer „Intervention“ Ausdruck zu verleihen. Manchmal sehen wir auch im Foto die Hand des Assistenten. Die Protagonisten werden somit austauschbar. Was zählt ist die Idee und die Durchführung. Im letzten Raum der Galerie ist Christine König eine sehr schöne Gegenüberstellung zweier Arbeiten Ai Weiweis aus unterschiedlichen Zeiten gelungen. In einer Ecke sehen wir kleinformatige schwarz-weiße Fotostrecken aus den Jahren 1983 bis 1993. Es sind Szenen aus der New Yorker Zeit Ai Weiweis, der damals in dieser Stadt lebte und zahlreiche Prominente traf und kannte. Auf einem ist der junge Ai Weiwei mit Allen Ginsberg, dem Protagonisten der Beatnik Generation, zu sehen. Die Fotos zeigen Ai Weiwei in ganz jungen Jahren und es ist ihnen eine gewisse Freizügigkeit und Freiheit anzumerken. Dem gegenüber zeigt Christine König mehrere Filme einer Videoarbeit aus 2009, in der eine Abordnung des Museums of Modern Art Ai Weiweis Atelier in Peking besucht. Die Aufnahmen dieses Videos sind den Überwachungskameras seines Ateliers entnommen, die diesen Besuch aufzeichneten. Beide Arbeiten gegenüber gestellt, offenbaren die Bedrängnis, der Ai Weiwei seit seinem Hausarrest in China ausgesetzt ist. Um den irdischen Fesseln zu entfliehen befindet sich eine Art Computerspiel in der Mitte der Ausstellungsräume. Olafur Elliasson und Ai Weiwei haben einen digitalen Mond geschaffen auf dem jeder Nutzer ein Stück Territorium besetzen und sein Eigen nennen kann. Die Künstler bieten den Besuchern eine Einschreibung in eine gemeinsame (Gedanken-)Welt. Der spielerische Mensch soll die Oberhand über die Gewaltherrschaft behalten.

Mehr Texte von Susanne Rohringer

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Ai Weiwei + Moon - a project by Ai Weiwei and Olafur Eliasson
17.05 - 28.06.2014

Christine König Galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 1a
Tel: +43-1-585 74 74, Fax: +43-1-585 74 74-24
Email: office@christinekoeniggalerie.at
http://www.christinekoeniggalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 12-18h
Sa 12-16h


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