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Christina Chirulescu : Am besten in der Reduktion

Es sind durchwegs angenehm zurückgenommene Farben, für die die Bezeichnung „Pastell“ eher noch zu grell erscheint, welche die großteils gelungenen Bilder der 1974 geborenen Künstlerin dominieren. Die Tatsache, dass auch auf der Ebene der Formen eine sehr zurückhaltende Sprache verwendet wird, lässt dem Betrachter oder der Betrachterin dieser wohltemperierten Leinwände jede Menge Spielraum, sowohl in positivem wie auch in negativem Sinne. Weniger feinsinnige BetrachterInnen werden wohl eher fadisiert, als begeistert sein. Für diejenigen aber, welche sich auf das Erforschen der Nuancen weißer und cremefarbener Flächen verstehen, handelt es sich um ganz wunderbare Bilder. Das wird spätestens dann klar, wenn man am Ende der recht weitläufigen und lichtdurchfluteten Artlounge ankommt und eine großformatige, fast monochrome Arbeit entdeckt, die in ihrer feinen Nuanciertheit der Abstufungen und Farbschichten an Rothkos ikonische Farbfeldmalerei erinnert. Zwar bleibt bei Chirulescu ebenso ein verlaufender Rand frei, wodurch das schwebende, sphärische dieser Malerei erreicht wird, aber ganz im Gegensatz zu dem ein gutes halbes Jahrhundert früher aktiven Rothko ist es die „Nicht-Farbe“ Weiß die hier subtil ihren Schleier über das Bild legt. Die wenigen Werke in denen komplexere Formen und tendenziell intensivere Farben dominieren, vermögen zwar kaum zu überzeugen, stören aber keineswegs den Gesamteindruck dieser Ausstellung. Bleibt nur zu hoffen, dass nach dieser vielversprechenden Schau viele weitere folgen werden und Christina Chirulescu der Mut zur absoluten Reduktion auf das Essentielle nicht verloren geht.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Christina Chirulescu
09.05 - 06.06.2014

Strabag artlounge
1220 Wien, Donau-City-Straße 9
Tel: +43 / 1 / 22 422 - 18 48
http://www.strabag-kunstforum.at


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