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The Cinematic Imaginary after Film: Die Zukunft findet in der Höhle statt

\"Future Cinema. The Cinematic Imaginary after Film\" ist eine äußerst umfangreiche Ausstellung, wie alle Projekte Peter Weibels, auch wenn er diese zusammen mit Jeffrey Shaw kuratiert hat. Der Titel wird weniger durch Exponate, die sich inhaltlich mit der Zukunft des Kinos auseinandersetzen, erläutert, sondern im wesentlichen rein technisch und materiell interpretiert: Zu sehen sind Video-, Film-, Computer und Netzkunstwerke von über 50 Künstlern (überwiegend aus den USA), darunter beide Kuratoren, vor allem Installationen und neue Entwicklungen, die u.a. am ZKM erprobt wurden, wie Multi-Screen-, Panorama- und Kuppelprojektionen sowie Multi-User- und Online-Arbeiten. Das heißt, gemäß der Sechziger/Siebziger-Devise: Der Betrachter muss mitmachen. Er soll im digitalen Kunstwerk Mäuse und Gegenstände bewegen, darf an einem Lenkrad drehen, Fahrrad fahren oder Pflanzen streicheln, damit sich ein \"Bild\" ergibt. Die Fröhlichkeit, die in wenigen der \"Spiele\" entsteht, verfliegt auf die Frage nach Erkenntnis bzw. Tiefgründigkeit der Erzählung rasch. Es bleibt das unbefriedigende Gefühl, nur eine schablonenhaft vorgefertigte Story und technische Effekte serviert zu bekommen. Auch angesichts der präsentierten Gesamtdauer aller Filme und angesichts der in mehreren Reihen stehenden Computer würde es sicher Tage, gar Wochen dauern, um alles gesehen zu haben. So verlässt der Betrachter missmutig die Medienhöhle. Zu bezweifeln ist, ob die Zukunft des Kinos bzw. der, wie es Weibel nennt, kinematographischen Kunst (hier vermischen sich Vertreter aus dem Bereich der bildenden Kunst und des Experimentalfilms), in parallelen virtuellen Welten, im globalen Netz, dank intelligenter Materialien, GPS-Systemen, Satellitenübertragung und WAP-Mobiltelefonen, interaktiv persönlich bzw. kollektiv abläuft. Wollen wir doch Fragen von den Kunstwerken beantwortet haben und nicht welche gestellt bekommen!
Mehr Texte von Andrea Domesle

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The Cinematic Imaginary after Film
16.11.2002 - 30.03.2003

ZKM - Zentrum für Kunst und Medientechnologie
76135 Karlsruhe, Lorenzstraße 19
Tel: +49-721-8100-0
Email: info@zkm.de
http://www.zkm.de
Öffnungszeiten: Mi - Fr, 10-18 Uhr | Sa - So, 11-18 Uhr


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