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!Avantgarden! Kunst in Mitteleuropa 1910-1939: Mitteleuropa als Kunstnetzwerk

Was nun wieder langsam beginnt, florierte vor ca. achtzig Jahren: Der länderübergreifende Austausch in der bildenden Kunst. Die vom Robert Gore Rifkind Center for German Expressionist Studies, LACMA, konzipierte Schau "!Avantgarden! Kunst in Mitteleuropa 1910-1930", die nun nach Stationen in Los Angeles und München im Martin-Gropius-Bau, Berlin, zu sehen ist, zeigt dies sehr anschaulich vor allem in Malerei, aber auch in Architektur, Design, Fotografie, Film und Typografie. Fokussiert werden die Städte als Plattformen der Kunst, wo sich die künstlerischen Aktivitäten in Ausstellungen, Verlagsgründungen, Theater- und Filmaufführungen, Herausgabe von Kunstzeitschriften ballen und wo die damals zahlreichen Gruppenbildungen stattfanden. Prag, Budapest, Wien, Berlin, Weimar, Dessau, Bukarest, Zagreb, Belgrad, Ljubljana, Poznan, Krakau, Warschau, Lódz erscheinen vorrübergehend als ein gut funktionierendes, internationales Kunstnetzwerk. Dieses wird jedoch durch die Aktivitäten und Begegnungen von Kunstschaffenden und nicht, wie heute oft demonstriert, von Politikern getragen! Beispielsweise präsentierte die zweite Ausstellung der tschechischen Kubistengruppe Skupina 1912 in Prag neben eigenen Vertretern auch französische Kubisten, Picasso und deutsche Expressionisten. Im selben Jahr konnte man die tschechischen Kubisten in der Berliner Galerie "Der Sturm" sehen, die bis in die zwanziger Jahre regelmäßig Künstler aus Polen und Ungarn (Moholy-Nagy z.B.) zeigte. Gleichzeitig war am Bauhaus in Weimar der ungarische Aktivismus und Funktionalismus prägend und in Wien wirkte die ungarische Gruppe MA (Moholy-Nagy, Péri, Lajos Kassák, Béla Uitz), die Einflüsse aus Berlin und Moskau verarbeitete. 1923 war dann der Konstruktivismus in ganz Mitteleuropa gegenwärtig, so dass man gemäß der konstruktivistischen Idee wirklich von einer internationalen Bewegung sprechen kann.
Mehr Texte von Andrea Domesle

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!Avantgarden! Kunst in Mitteleuropa 1910-1939
10.11.2002 - 09.02.2003

Gropius Bau
10963 Berlin, Niederkirchnerstr. 7
Tel: +49 30 25486-0, Fax: +49 30 25486-107
Email: post@gropiusbau.de
http://www.gropiusbau.de
Öffnungszeiten: Mi-Mo 10-20 h


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