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Per aspera ad astra -Vier Meisterschüler der Kunstakademie Düsseldorf: Unter Mühen zu den Kunststernen

Die Hospizgalerie zeigt die vier Markus-Lüpertz-Schüler Leander Kresse, Arnim Tölke, Friedrich Dickgiesser und Reinhold Braun. Außer dem biographischen Zusammenhang verbindet die vier Künstler die Arbeit mit Öl auf Leinwand, und zwar größtenteils abstrakt mit gelegentlichen naturalistischen Einsprengseln. Um es vorab zu sagen: Die vier Künstler, die derzeit in der Hospizgalerie in Bregenz ausstellen, können alle vier nicht wirklich aus dem Schatten ihres universitären Lehrvaters treten. Die Jahre an der Düsseldorfer Akademie, die bei allen vieren in eine Lehrtätigkeit an der staatlichen Kunsthochschule der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt mündete, haben die vier Künstler ohne Frage geprägt, und der Meister selber hat seinen Schülern in einem lyrischen Text die besten Wünsche mit auf den Weg gegeben, wenn er schreibt: „Vier Maler / Farbenspiel / Pinselgefecht in tiefen langen Schatten / singen der Zeit / Freudengesang“. Der Jüngste der vier Maler ist Leander Kresse mit Jahrgang 1974, der älteste Friedrich Dickgiesser mit Jahrgang 1952, dazwischen liegen Reinhold Braun, geboren 1961, und Armin Tölke, geboren 1963. Der Galerist und Kunstquartier-Geschäftsführer Florian Werner kennt das Kunst-„Kleeblatt“ von der Sommerakademie in Bad Reichenhall, die er drei Jahre lang besucht hat, und wo er mit allen vieren gemeinsam mit Markus Lüpertz zusammenarbeiten konnte. Die Ausstellung „Per aspera ad astra“, was frei übersetzt soviel bedeutet wie „Unter Mühen zu den Sternen“ wurde von der Kunsthaus-Bregenz-Museumspädagogin Kirsten Helfrich kuratiert. Von Armin Tölke fallen sofort die beiden Bilder „Space Cowboy“ I und II auf. Ein angedeuteter Hut spielt auf den narrativen Titel an, ein Raum-Cowboy, der sich in den weiten der (Öl)Malerei verliert. Leander Kresse hat in einem großformatigen Ölbild eine Bergspitze in weiß, blau, schwarzen Streifen und Flächen hingezaubert, die in Bildaussage und Komposition beeindruckt. Friedrich Dieckgiesser schafft mit seinen kreisförmig aufgetragenen Farbstreifen, die teils an Faschingsgirlanden und teils an den späten Henri Matisse erinnern, einen räumlichen Effekt, der so wirkt als ob die Farbtube in kreisender Bewegung direkt auf die Leinwand aufgetragen wurde. Bei Reinhold Brauns blauer Sonne, die die Farbe jeder Abbildhaftigkeit entbindet, wie das Vincent Van Gogh im 19. Jahrhundert vorexistiert hat, ist das Eruptive zu stark, die Komposition wird auf Kosten einer unpassenden Spontaneität zurückgedrängt. In diesem Sinne könnte das Thema der Ausstellung –Unter Mühen unterwegs zu den Sternen – so gelesen werden, dass es eben nicht leicht ist mit einem so mühevollen wie traditionsbehafteten Medium wie der Ölmalerei, die Sterne vom Kunsthimmel zu holen.
Mehr Texte von Wolfgang Ölz

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Per aspera ad astra -Vier Meisterschüler der Kunstakademie Düsseldorf
07.03 - 15.04.2012

Hospiz Galerie
6900 Bregenz, Gallussstraße 38
Tel: +43 664 611 31 50
Email: office@hospiz-galerie.at
http://www.hospiz-galerie.at
Öffnungszeiten: Mittwoch, Freitag, Sonntag 14.00 – 17.00 Uhr


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