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Das Kreuz in der Bildhauerei: Osterschau im Dommuseum

Die Neuigkeit zuerst: Das Wiener Dommuseum schließt, um nach umfassenden Renovierungsarbeiten eines Tages wie der Phönix aus der Asche zu steigen. Vorher aber gibt es noch eine Art „Osterausstellung“ - eine ursprünglich für Niederösterreich von der Galeristin Dagmar Chobot konzipierte Wanderausstellung macht hier Zwischenstation. Hinter dem sehr allgemein gehaltenen Titel „Das Kreuz in der Bildhauerei. Symbol - Religion - Mythos“ verbirgt sich die Auseinandersetzung mit der Passion Christi: Ecce Homo, Kreuztragung, Kreuzigung. Im Begleittext wird zwar auf das Kreuz als markantes Zeichen hingewiesen, das in verschiedenen Kulturen und Religionen von Bedeutung war und ist, doch wenn man die Werke betrachtet, wird deutlich, dass die Ausstellung das christliche Symbol für das Leiden Christi fokussiert – was sollte es eigentlich sonst, wenn’s schon hier Station macht?, denkt man sich. Anton Hanak (1875-1934) und Markus Redl (geb. 1977) bilden altersmäßig die Klammer, die einen Bertoni, einen Hrdlicka oder einen Pillhofer umschließt. Rund 60 Skulpturen und Objekte aus den unterschiedlichsten Materialien, aber auch nicht titelkonform - Aquarelle und Fotos, sollen sich laut Chobot in einem „Tanz der Kreuze zueinander“ bewegen. Beginnend mit Josef Pillhofers Bronze „Kreuzform“ kommen wir gleich zu zwei Kreuzwegen Oskar Höfingers, der größere von 1976 abstrakter, schemenhafter, der von 2005 wohl kleiner ausgearbeitet, jedoch mit den deutlich erkennbaren einzelnen Kreuzwegstationen. Robert Weber übt mit seinen Metallarbeiten „Überkreuzt“ und „Gekreuzt“ eine technisch-sprachliche Spielerei mit dem Kreuzmotiv darf aber mit dem „Ecce Homo“ von Vadim Kosmatschof nicht kommunizieren. Der teilt sich unter anderem den Raum mit Hrdlickas drei Aquarellen („Kreuzigungsgruppe“, „Gekreuzigter“ und „Gekreuzigter mit roten Schuhen“), einer Radierung („Hommage à Lucas Cranach“) und der Bronze „Kruzifix“ von 1962. Von Wander Bertoni Vortragekreuze, von Anton Hanak „Der letzte Mensch“ und von Markus Redl ein Kreuz aus Carraramarmor mit einem riesigen Kopf in der Mitte. Ganz anders dagegen die Buchobjekte von Gottfried Ecker aus Pappmaché. Interessant die monumentalen Köpfe Alfred Haberpointners aus gebrannten Hölzern – hier ist das Kreuz als Motiv abwesend - oder andererseits die Plastiken Höfingers, wo Christus und das Kreuz miteinander verschmelzen.
Mehr Texte von Maria-Gabriela Martinkowic

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Das Kreuz in der Bildhauerei
04.03 - 25.05.2012

Dom Museum
1010 Wien, Stephansplatz 6
Tel: +43 1 515 52 3300, Fax: +43 1 515 52 2599
Email: info@dommuseum.at
http://www.dommuseum.at/
Öffnungszeiten: Mi, Fr, Sa, So 10-18, Do 10-20 h


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