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Tirol in der Tasche

\"Der Kapfinger\" wird mit dem zweiten Band seiner Reihe, nunmehr beim Salzburger Pustet Verlag verlegt, zur sinnvollen Ergänzung des \"Achleitner\" und seiner Handbücher zur Architektur in Österreich im 20. Jahrhundert - besonders da Achleitner seinerzeit 1980 mit dem Vorarlberg-Salzburg-Tirol-Band sein Kompendium vom Westen des Landes her aufgerollt hatte. Nach dem 1998 erschienenen Vorarlberg-Führer schließt damit Kapfingers Tirol-Band chronologisch nahtlos an Achleitners Buch an. Kapfinger liefert für jedes der elf Plangebiete neben einem kurzen einführenden Text dankenswerterweise auch eine knappe Übersicht der wichtigsten historischen und klassisch-modernen Bauten. Die präsentierten Objekte sind in Texten mit präzisen, kurzweiligen Hintergrundinfos und Foto auf jeweils einer, seltener zwei Seiten vorgestellt. Grundrisse, Schnitte etc. wurden, wo sie unnötig schienen (das heißt leider fast überall), souverän weggelassen. Gegenüber dem Vorarlberg-Band, dessen inhaltlichen und formalen Aufbau der neue Band übernimmt, ist die Druckqualität erheblich besser geworden, Format und Gewicht wie gehabt jackentaschenfreundlich; der Schnickschnack des Covers mit seinen abgehobenen Zahlenschemata gehorchenden Diagrammen ist allerdings eher überflüssig. Neben Bauten nicht ortsansässiger Stars wie Baumschlager/Eberle, Henke/Schreieck, Raimund Abraham und Zaha Hadid ergibt sich in der Auswahl nicht zuletzt ein Überblick über die im Vergleich zu Vorarlberg weit heterogenere Szene eines Landes, in dem eine Supermarktkette der wichtigste Förderer progressiver Architektur ist. Wie man hört, will nun auch Kärnten einen solchen \"Kapfinger\" haben. Ob Kapfinger auch dort über 300 Seiten guter neuer Architektur findet? Wir sind gespannt. Otto Kapfinger, Bauen in Tirol seit 1980. Salzburg: Pustet/Architekturforum Tirol, 2002
Mehr Texte von Iris Meder †

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