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Kunst:Stück: Schreibtisch von Gianni Moscatelli

Aktuell präsentiert Tony Subal seine Designklassiker unter dem deskriptiven Namen „Interior Landscapes, Wege und Umwege des Designs, 1920 bis heute“, darunter einen Schreibtisch mit dazugehörigem Drehsessel nach dem Entwurf von Gianni Moscatelli aus den 50er Jahren. Das ausladende Möbel aus poliertem Palisanderholz nimmt zwar ausreichend Raum ein, wirkt aber weder schwer, noch pompös. Dass der Designer auch als Architekt tätig war, legt schon der architektonische Aufbau des Tisches nahe. In der klaren Formensprache der Moderne gehalten, ruht die 220 cm lange Arbeitsplatte frei über zwei Seitenteilen, zur Linken über einem drehbaren Sideboard mit 6 Schubladen und Regalfächern auf einem weiß lackierten Metallstempelfuß, zur Rechten über einem Korpus mit Regalfächern und Schiebetüren, der auf Rollen montiert ist. Die Struktur ist durch klare horizontale Schichten bestimmt, die in einem beweglichen Zueinander nahezu freien Durchblick auf den Raum und den Drehsessel dahinter gewähren. Die scheinbare Flexibilität der einzelnen Baukörper, der Luftraum zwischen Platte und Seitenteilen verleihen dem an sich sehr großen Möbel einen Eindruck von Leichtigkeit. In dekorloser Einfachheit und sachlicher Anordnung in orthogonalen Ebenen werden die einzelnen Teile auch optisch in beweglicher Balance gehalten, sodass sich der weitreichende Tisch in schlichter, aber großzügiger Eleganz präsentiert. Gianni Moscatelli hat den Entwurf wohl auf Grundlage eigener Erfahrungswerte entwickelt, denn an diesem Schreibtisch, und vor allem in Kombination mit dem Drehsessel, lässt sich das sonst so abgedroschene Schlagwort „form follows function“ gut nachvollziehen – und gut ist die Form, die entstanden ist - von beeindruckender ästhetischer Qualität.
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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