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Ramona Proyer - Début: Von einsamen Gestalten und verrückter Architektur

Ramona Proyer zeigt mit ihrer auch „Début“ betitelten ersten Einzelausstellung, dass sie eine durchaus talentierte Malerin mit Potential ist, auch wenn – vor allem was die Bildkomposition und die Farbgebung betrifft – manches noch etwas unausgegoren wirkt. Die stets nur mit einer abgewandten oder gesichtslosen Person bevölkerten Räume und Landschaften ihrer großformatigen Ölbilder sind in ihrer distanzierten Oberflächlichkeit so etwas wie Romantik-Zitate, man denke nur an Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“ aus 1818. Doch gleichzeitig sind sie auch – nicht ganz unlogisch – deren Antithese. Hier werden die einsamen Figuren nicht verklärt sondern bleiben was sie sind: verloren und bedeutungslos in einer sterilen an Computerspiele erinnernden Umgebung. Der nicht ungefährliche Kunstgriff den die junge Künstlerin – gleichsam in der Tradition der romantischen Ironie – einsetzt um diese glatten Bildwelten zu brechen, ist der der falschen Perspektive und der Fehler im Raumkontinuum. Dass sie diese Trickkiste aber durchaus beherrscht zeigt sich vor allem an dem sicher stärksten Bild der Schau, einem 135 mal 165cm großen Ölbild mit dem Titel „Simulacrum“ in dem sie Schatten subtil etwas anders als zu erwarten fallen lässt und Pfeiler an der Wand nur durch ihre Leerstellen die ihre Basen am Boden hinterlassen andeutet. In diesen leicht verrückten Räumen und der fast schaurigen Oberflächlichkeit ihrer Bilder liegt sicher die Stärke der 1984 geborenen Künstlerin deren Arbeiten wahrscheinlich nicht zufällig an die ihres fast gleichaltrigen Galerie-Kollegen Robert Muntean erinnern.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Ramona Proyer - Début
04.06 - 11.07.2009

Galerie Gerersdorfer
1090 Wien, Währinger Strasse 12
Tel: +43 1 310 84 84, Fax: +43 1 310 84 85
Email: office@gerersdorfer.at
http://www.kunstnet.at/gerersdorfer
Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa 11-20


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