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ART FORUM BERLIN: Apfel oder Brot? (Teil 1)

Kann man Äpfel mit Birnen vergleichen? Sicherlich würde jeder dieser Frage zustimmen. Schließlich handelt es sich bei den genannten Objekten um Obst und damit ist eine vergleichende Gegenüberstellung erlaubt. Diese Frage kommt einem in den Sinn angesichts der Messeveranstaltungen zum Kunstherbst in Berlin. Unterschiedlichste Formate konkurrieren untereinander und mit sich selbst. Letzteres erscheint paradox, aber im Lauf der Zeit klärt sich auch das. Das soll wortwörtlich genommen werden, denn die Kunstmetropole Berlin gäbe es heute nicht, wäre da nicht der Durchbruch der Mauer gewesen vor zwanzig Jahren. Der Epochenwandel danach hat auch die europäische und deutsche Kunstlandschaft verändert. Allerdings muss man schon sehr genau nach den Reflexen auf diesen Wandel suchen und man wird nur weniges dazu finden. Geschäfte und Geschichte passen nur selten zusammen und das wird in diesem Kunstherbst deutlicher denn je. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Zentralgestirn der Kunstherbsts, das ArtForum im tiefen Westen Berlins unter neuer Leitung einen Schritt in die nahe Zukunft wagt. Eva-Maria Häusler und Peter Vetsch kommen von der Art Basel und wecken in ihrer ersten Vorstellung hier in Berlin Erinnerungen an die größere Messeveranstaltung. Es ist ihnen immerhin gelungen, 'verlorene' Galerien wie Neugerriemschneider oder Max Hetzler wieder ins Boot zu holen. Auf den ersten Blick wirkt das alles sehr gediegen und wäre der Bereich der 'jungen Galerien' unter dem Kennwort 'Focus' nicht vertreten, so wäre diese Gediegenheit in ziemlicher Nähe zur Langeweile zu verorten gewesen. Aber wer das Preisniveau erhöhen will, muss auf gesicherte Werte setzen und abgesicherte Galerien wie Daniel Templon, Georg Kargl oder Thomas Schulte. Ropac bietet ein buntes Programm aus Art&Language, Gilbert & George und - wer hätte es gedacht - Werke aus der Zusammenarbeit von Arnulf Rainer und Dieter Roth. Neugerriemschneider geht einen anderen Weg und nutzen ihre Koje zu einer überzeugenden Präsentation einer klugen Zusammenstellung einer komplexen Projektion von Simon Starling mit Lampen von Superflux. Man kann diese Präsentation auch als Referenz auf die Messeausstellung 'abc' in der Akademie der Künste verstehen. Selbst Sprüth/Magers sprangen ein als eine andere Galerie kurzfristig absagte. Der Außenraum um das Messegebäude wird für skulpturale Werke von zeitgenössischen Künstlern wie Robert Barry oder Gerwald Rockenschaub genutzt. Im Cafe davor lässt sich danach über die richtige An- und Verkaufstrategie sprechen. Erste Verkäufe werden gemeldet. Bilanz lässt sich erst am Sonntagabend ziehen, wenn nicht andere Ereignisse dem im Wege stehen.
Mehr Texte von Thomas Wulffen †

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ART FORUM BERLIN
24 - 27.09.2009

Art Forum Berlin
10001 Berlin, Messegelände Berlin, Hallen 18-22, Eingang Masurenallee
Email: info@art-forum-berlin.de
http://www.art-forum-berlin.de
Öffnungszeiten: 12 - 20 h


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