Manfred M. Lang,
Liebe Künstler – liebe Hunde
Lasst mich mit den Hunden beginnen. Denen ist vorweg einmal zu gratulieren. Faymann ist der verlierende Gewinner. „Hunde würden Faymann wählen“. Diese Feststellung hat eine der sogenannt wichtigsten uns geisselnden Zeitungen der Welt getroffen. Stellvertretend für ihre Hunde haben Herrchen und Frauchen erleichtert die fordernde Stimme ihres Hundes in die Wahlbox geschmissen.
Und jetzt endlich zu den Künstlern. Abgesehen davon, dass sie von niemandem gefragt wurden, wen sie wählen würden, hätten sie schon rein nummerisch die Wahlentscheidung weniger beeinflussen können als die Hunde. Aber bei welcher wahlwerbenden Partei stand der Künstler als eine Zielgruppe wenn schon nicht im Mittel- dann zumindest im Auchpunkt? Welcher Politiker nahm die Kunst auch nur in den Diskussionsmund? Außer vielleicht Molterer, dem die Kunst ein eigenes Staatssekretariatsanliegen wäre.
Also haben wir jetzt 2 kleine Großparteien, 2 mittelgroße Rechtsparteien und eine abgerutschte Grünpartei. Aber wer außer vielleicht Zinggl wird sonst noch sein Kulturengagement zeigen?
Deshalb muss ich leider folgende Empfehlungen für Künstler abgeben:
Keine Erwartungen mehr an den Staat. Weder finanziell noch emotional.
Sich relativ bald umsehen, ob nicht doch irgendwo ein außerkünstlerischer Job aufzutreiben ist.
Den eventuell vorhandenen aber branchenfremden und deshalb halbwegs verdienenden Lebensabschnittspartner ja nicht zu verärgern.
Nicht ans Auswandern denken, sondern sich eher in fiona’scher Bescheidenheit üben.
Und selbstverständlich ist es erlaubt, weil überlebensnotwendig, sich in die innere Emigration zu verabschieden.
Und wem danach ist, kann und sollte ruhig mit so ähnlichen Worten wie fuck und beschissen herumwerfen.
Das hilft zwar nicht – aber erleichtert.
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