
Nina Schedlmayer,
Bill Viola, Nan Hoover - Some Times: Meditative Farbräusche
Die Idee, Nan Hoover und Bill Viola zu einer Ausstellung zusammenzuspannen hatte bereits 2003 die Kunsthalle Darmstadt. Nun präsentiert das Salzburger Museum der Moderne am Mönchsberg dieses Duo erneut gemeinsam – wenn auch in leicht geänderter Form (und eben mit vier bis fünf Jahren Verspätung).
Die Farbigkeit der Bilder – ob bewegt (als Film) oder unbewegt (als Fotografie bei Hoover) –, der leichte Hang zum Pathos, die 1980er-Ästhetik: Die Arbeiten von Viola und Hoover – letztere ist während der Laufzeit der Salzburger Ausstellung in Berlin verstorben (siehe den artmagazine Nachruf) – ergänzen einander gut. Mehr noch als Farben und Formen jedoch verbindet sie die Tatsache, dass sie, wie Peter Joch im Katalog auch ausführt, Bilder vom Verschwinden produzieren: Da hängen Beine unsicher in der Luft, Hände finden sich irgendwo, weitab vom Körper wieder, Schatten ungewisser Herkunft treffen auf Oberflächen - bei Nan Hoover. Das Bild einer Wüstenstadt scheint geradezu davonzuwehen, weil die flirrende Hitze eine beinahe piktorialistische Wahrnehmung produziert , Lastwägen queren das Bild, fahren langsam weiter, bis sie sich in schmale Striche auflösen, eine Leiche liegt am Grunde eines Wassers, über dessen Oberfläche Licht hinweg zieht - bei Bill Viola. Gerade letzteres Beispiel – „The Passing“, Violas berühmter Film über den Kreislauf von Leben und Tod – belegt die Grundtendenz der Ausstellung, die sich vor allem um das Ephemere dreht, oder, wie es Joch ausdrückt, „Grenzwerte“ und „Transit“ der Bilder. In einer Doppelprojektion – „The Doors“ – von Nan Hoover begegnen und verfehlen einander Hände und Schatten an ihrer Ateliertür.
Meditativ wirkt das alles, bis an die Grenze zur Fadesse: Wenn etwa Viola in seinem Film „Sodium“ kommentarlos nächtliche Stadtszenen „malt“, wenn Hoover auf ihre Fotos viel Farbe und wenig Figur bannt. Das ästhetische Level ist hoch. Nur wird einem manchmal schlicht langweilig.
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Bill Viola, Nan Hoover - Some Times
20.03 - 06.07.2008
Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg
5020 Salzburg, Mönchsberg 32
Tel: +43 / 662 / 84 22 20-403, Fax: +43 / 662 / 84 22 20-700
Email: info@mdmsalzburg.at
http://www.museumdermoderne.at
Öffnungszeiten: täglich 10-18 h, Mi 10-20 h
20.03 - 06.07.2008
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