
Nina Schedlmayer,
Ursula Mayer erhält den Otto Mauer Preis 2007
In gewisser Weise stellt die Entscheidung, die von der Jury des mit 11 000 Euro dotierten Otto Mauer Preises (Dorit Margreiter, Gabriele Schor, Gustav Schörghofer, Margherita Spiluttini, Margit Zuckriegl) bereits vor einigen Wochen getroffen wurde, eine Ausnahme dar: Ursula Mayer hat, im Gegensatz zu den meisten ihrer Vorgänger, in Wien noch keine Galerievertretung. Die derzeit in London lebende Künstlerin ist hier jedoch längst keine Unbekannte mehr: So war sie etwa in der von artmagazine-Autorin Ursula Maria Probst kuratierten Ausstellung "Born to be a star" 2004 im Künstlerhaus mit einer Videoinstallation vertreten und zeigte 2003 in der Sammlung Essl ihre spektakuläre Arbeit "Fallen Imperial" - für die sie unter anderem auf einem Flakturm Feuer schluckte. Mayers jüngste Filme beschäftigen sich mit aufgeladenen, meist modernen Räumen - und der Bewegung von Menschen in ihnen. In ihrer letzten Arbeit, "The Crystal Gaze" (derzeit zu sehen in ihrer aktuellen Personale im Lentos Kunstmuseum Linz), führen drei elegant gekleidete Frauen in einem opulenten Setting rätselhafte und unberechenbare Monologe. In der Begründung der Jury heißt es dazu: "Fragen einer möglichen Verortung im Räumlichen wie im Zeitlichen werden verwischt: der zunächst auftretende Anschein von mondänen Interieurs einer privilegierten Oberschicht entpuppt sich als fatal; die inneren Abgründe werden als "schöner Schein" camoufliert."
Nach der Preisvergabe am 14. November durch Weihbischof Franz Scharl präsentiert Ursula Mayer von 16. bis 30. November ausgewählte Arbeiten im JesuitenFoyer.
Lentos Kunstmuseum Linz, Ernst-Koref-Promenade 1, 4020 Linz: Ursula Mayer. Zeitkristalle. Bis 17.2.2008
www.lentos.at
JesuitenFoyer, Bäckerstraße 8, 1010 Wien: Ursula Mayer, 16. - 30.11.2007
www.otto-mauer-fonds.at
Mehr Texte von Nina Schedlmayer
