Andrea Winklbauer,
Erste Renovierung der Prunkräume der Albertina seit über 100 Jahren
Im Festsaal der Albertina wurde das Fortschreiten der Renovierungsarbeiten der historischen Prunkräume präsentiert, die allerdings erst in über einem Jahr, nämlich im März 2003, der Öffentlichkeit zugänglich sein werden.
Direktor Klaus Schröder erlaubte Einblicke in die noch am Anfang stehenden restauratorischen Maßnahmen und schockierte die versammelten Journalisten mit dem - zum Glück bereits abgewendeten - Horrorszenario einer Brandkatasprophe: Hinter den nach dem Brand der Sophiensäle abgenommenen Wandbespannungen fanden sich Schmauchspuren, verursacht durch alte, freiliegende Bleielektroleitungen. Das nach Albert von Sachsen-Teschen benannte Museum beherrbergt u.a. eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen graphischer Kunst.
Die letzte Renovierung der Albertina fand 1897 statt. Seither haben die Räume unter dem Gebrauch gelitten, wurde die historische Fassade nach den Beschädigungen des Zweiten Weltkriegs nur vereinfacht wieder aufgebaut. Nun soll die Fassade des Albertina-Palais aus dem Jahr 1865 rekonstruiert und in den Prunkräumen von 1822 die in den fünfziger Jahren übermalten Dekorationen und Skulpturen freigelegt, sowie die kostbaren Intarsienböden wieder hergestellt werden.
Die Kosten von 96 Millionen Schilling (6,99 Millionen Euro), die aus der Renovierung der Prunkräume, der Rekonstruktion der Fassade und wichtigen neuen Einrichtungen des Museums entstehen, werden zu gleichen Teilen vom Bund, von der Stadt Wien und durch Sponsorengeldern finanziert.
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