
Andrea Winklbauer,
Steve McQueen: Film dreht sich
Ein Faß rollt durch New York. Bestückt mit drei Kameras, zeigt es die feine Gegend um die 57th Street/ 5th Avenue sozusagen aus der \"Diogenes-Perspektive\" (Gerald Matt beim Pressetermin): zwei der Kameras sind an den Seiten, die dritte mittig montiert. Das filmische Triptychon \"Drumroll\", das solchermaßen rollend gedreht wurde, ist das wuchtige Hauptwerk der ersten Ausstellung in der neuen Wiener Kunsthalle im Museumsquartier.
Steve McQueen (geb. 1969), Londoner afrikanischer Abstammung, war auf der documenta 10 vertreten und ist Träger des renommierten Turner-Preises. Seine Kurzfilme waren bis vor kurzem in Schwarzweiß gehalten, minimalistisch, roh und ohne Ton.
In der Kunsthalle repräsentiert der 1993 entstandene Film \"Bear\" diese früheren Arbeiten. Zwei nackte, schwarze Männer tänzeln umeinander, halb kämpfend, halb in erotischer Annäherung begriffen. McQueen greift gern auf Bilder der Filmgeschichte zurück. Neben den Bewegungsstudien eines Eadweard Muybridge erinnert die etwa zehnminütige Sequenz an eine vergleichbare Szene aus dem britischen Spielfilm \"Royal Flash\" (1975).
Neuerdings arbeitet McQueen auch in Farbe und mit Echtsound (siehe \"Drumroll\"). Sein jüngster Kurzfilm \"Girls Tricky\" zeigt den Trip Hop Star Tricky beim Aufnehmen im Studio. Nahezu ohne Schnitt gefilmt, liefert McQueen in der ihm eigenen klaren visuellen Sprache ein dichtes, sehr körperliches Musikerporträt. Eine starke Arbeit in einer wirklich starken Ausstellung.
Mehr Texte von Andrea Winklbauer
Steve McQueen
04.05 - 19.08.2001
Kunsthalle Wien Museumsquartier
1070 Wien, Museumsplatz 1
Tel: +43 1 521 89-0
Email: office@kunsthallewien.at
http://www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten: Di-So 10-19, Do 11-21 h
04.05 - 19.08.2001
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