Andrea Winklbauer,
Wohliger Alptraum
Irgendwann, irgendwo haben die tragischen Ereignisse sich abgespielt. Ein imaginärer Autor namens Lemony Snicket erzählt aus dem Off die Geschichte der drei Geschwister Voilet, Klaus und Sunny, deren steinreiche Eltern beim Brand des palastartigen Hauses der Familie ums Leben kommen. Die drei Kids sind süß und begabt, das Set düster und vielversprechend. Mit starken Reminiszenzen an Mode und Design des 19. Jahrhunderts erinnert die anschließende Odyssee der Geschwister an Geschichten von Charles Dickens, nur dass die Überzeichnungen in "Lemony Snicket" surrealer ironisch sind. Nicht ganz ohne Grund heißen die drei mit Nachnamen nicht Dickens, sondern - Baudelaire.
Da die Eltern tot sind, muss ein Vormund gefunden werden, doch der nächste Verwandte, Graf Olaf, gespielt von Jim Carrey, hat nur im Sinn, die Kinderchen zu beerben. Auch als der Beauftragte der Bank, übrigens ein gewisser Mr. Poe, weitere Verwandte auftreibt wie den Schlangenexperten Onkel Monty oder die ehemalige Abenteurerin Tante Josephine (Meryl Streep), taucht jedes Mal der schurkische Olaf auf, um das neue Glück zu zerstören und die Kinder zu sich zurückzuholen. Doch jedes Mal werden die drei durch ihre Talente mit dem bösen Onkel fertig: Violet als Erfinderin, Klaus durch seine Belesenheit und Baby Sunny mit Hilfe der Beißkraft ihrer kleinen Zähne. "Lemony Snicket", nach den ersten drei Teilen aus der Bestsellerreihe des amerikanischen Autors Daniel Handler erschaffen, ist als Meisterstück einer schwarzhumorigen Gothic Film Fantasy das reinste Vergnügen. Nicht bloß für Kinder.
LEMONY SNICKET`S A SERIES OF UNFORTUNATE EVENTS
USA 2004
Regie: Brad Silberling
Mit: Jim Carrey, Meryl Streep, Emily Brwoning, Liam Aiken, Timothy Spall, Billy Connolly
108 min.
www.unfortunateeventsmovie.com
www.lemonysnicket.com
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