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Emese Benczúr - Ich ruhe auf meinen Lorbeeren: Lohn der Kunst

\"Ich ruhe auf meinen Lorbeeren\". Selten war ein scheinbar passiver Satz so aktiv gemeint. In ihrer jüngsten, zweiteiligen Installation für die Galerie Knoll lotet die 1969 in Budapest geborene Emese Benczúr ihn auf seine möglichen Bedeutungen aus. Der eine Teil nimmt seinen Titel wörtlich. Es handelt sich um ein durchsichtiges, mit getrockneten Lorbeerblättern prall gefülltes Plastikkissen. Hier könnte die Künstlerin buchstäblich Platz nehmen, um auf (ihren) echten Lorbeeren zu rasten. Der andere Teil erstreckt sich fast über die ganze Längswand der Galerie. Unzählige Zettel - Korrespondenz, Pläne, Folder, Texte etc. zur Arbeit der Künstlerin - sind hier nebeneinander auf den Putz getackert. Jeder trägt den Stempel \"work first\". Quer darüber ist in roter Sprühfarbe zu lesen: \"then the rest\". Hier ist der Titel zur Gänze Metapher. Emese Benczúr behandelt allgemein die Aspekte von Zeit und Arbeit, die zum Herstellen von Kunst aufgewendet werden müssen. Tagebuchartig dokumentiert ihr künstlerisches Schaffen nicht allein das Entstehen eines Werks, sondern zugleich die Existenz seiner Urheberin. Wird eine Arbeit verkauft, erwirbt der Käufer damit auch die zu ihrer Entstehung notwendige Lebenszeit der Künstlerin. Mit \"Ich ruhe auf meinen Lorbeeren\" begibt sich Emese Benczúr von der täglichen Handarbeit auf die Metaebene der Dokumentation. Dort angelangt, rührt sie an die für Künstler nicht immer leicht zu erreichende Balance von Aktivität und Ruhe, von künstlerischer Arbeit und ihrem Lohn.
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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Emese Benczúr - Ich ruhe auf meinen Lorbeeren
20.02 - 31.03.2001

Knoll Galerie Wien
1060 Wien, Gumpendorfer Straße 18
Tel: +43 1 587 50 52, Fax: +43 1 587 59 66
Email: office@knollgalerie.at
http://www.knollgalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18, Sa 13-15h


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