Andreas Fogarasi - Süden: Die Sprache des Designs

Der Eingangsbereich des Bürotrakts des Porschehofs wird temporär mit Kunst bespielt. Nun ist jene Nominierung der dreiköpfigen Jury des Jahres 2004 (Hildegund Amanshauser, Monica Bonvicini und Hans Langwallner) zu sehen: Andreas Fogarasi, 1977 in Wien geboren und einer der Erfolgreichsten der jüngsten österreichischen Künstlergeneration. Die Arbeit, die er für die Porsche Holding geschaffen hat, verbindet den Bezug zu Autofirmen mit seinen Spezialthemen, die Stadtentwicklung, Architektur und Design im Modernismus und der Wandel in der Dienstleistungsgesellschaft. Im Foyer steht ein flunderartiges, dynamisches Objekt, das an einen schicken Infomaterialständer erinnert. An den Wänden gibt es Präsentationstafeln mit Texten und Fotos. Beides lehnt sich an das Kommunikationsdesign von Shop- und Messgestaltungen an und ist somit auf den ersten Blick nicht als Kunst zu erkennen. Erst beim Studium der Texte und Bilder wird klar, hier präsentiert sich nicht die Firma Porsche, sondern setzt sich jemand mit den Repräsentationsmechanismen der Automobileindustrie auseinander. Fogarasi hat für seine Arbeit in der Volkswagenstadt Wolfsburg, in der "Gläsernen Manufaktur" in Dresden, auf dem internationalen Automobilsalon in Paris und in der russischen Lada-Stadt Togliatti recherchiert. Wolfsburg und Togliatti sind als Städte rund um die Autowerke entstanden. Die Firmen in beiden Städten verwenden Kultur sowohl für die interne als auch externe Kommunikation. Anhand der Fotos auf den Wandtafeln, z.T. gefundenes Material, die Veranstaltungssäle und andere Orte der Firmengelände zeigen, wird eine unterschiedliche Atmosphäre der Firmenkultur und der Länder generell deutlich. Die Leistung von Fogarasis Installation "Süden" ist, dass er uns die Sprache des Designs und der Architektur deutlich macht und übersetzt und uns dadurch unsere eigene Zeit- und Ortsgebundenheit bewusst macht.