Manfred M. Lang,
Drei Glossen in einer.
Naja - eigentlich wäre es für mich sehr vergnüglich gewesen, sich mit dem bübischen Sexualleben vom einstigen Alexander dem Großen glossierlich auseinander zu setzen - und mit dem Wehgeschrei der heutigen Griechen, die es nicht verkraften können, dass ein Hollywood-Schinken ihren Nationalhelden verbisexelt. Ich möchte nicht wissen, welche untergeordnete Soldatenrolle der Alexander gespielt hätte, wenn er sich nicht an der in der Antike üblichen Konsumation von Lustknaben ergötzt hätte.
Aber nein - Pisa muss mir dazwischen kommen. Und das Wehgeschrei der Österreicher.
Als wären wir bisher schulische Musterschüler gewesen. Aber wahrscheinlich tut es halt ein bissl weh, dass wir uns vor ein paar Jahren über das Schulversagen der deutschen Nachbarn lustig gemacht haben, die sich jetzt so rücksichtslos nach vorne gedrängt haben.
Aber andererseits können wir ja ganz entspannt sein, wenn wir uns z.B. die einzelnen Positionen der USA im Pisaranking anschauen.
In Mathematik leuchtet ihnen praktisch schon das Schlußlaternderl entgegen und trotzdem haben sie einen Bill Gates hervor gebracht - dass jetzt vielleicht diverse LehrerInnen fragen, was das eine mit dem anderen zu tun hat, ist vielleicht bedenklich. Aber Bedenklichkeit ist Gott sei Dank kein Pisa-Kriterium.
Und in Mathematik können wir immerhin auch ein paar Koryphäen aufweisen - z.B. den Herrn Direktor Albrecht Schröder - gibt man ihm zur Albertina die so sehr gewünschte Österreichische Galerie dazu, gibt`s als Gegenleistung "1.4 Mio Euro Synergiepotential". Wahrscheinlich nach dem Motto - wir in der Albertina machen eine Ausstellung um 3 Mio Euro und die Österreichische Galerie macht keine Ausstellung um 1.6 Mio Euro - macht auch für pisageschädigte heimische Maturanten nachvollziehbare 1.4 Mio Euro Gewinn.
Deshalb Kopf hoch meine Lieben - noch ist unser mathematisches Vaterland nicht verloren.
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