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Valie Export und Tone Fink: Zwei Lehrende an der Sommerakademie - zwei konträre Positionen

Gemeinsam mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst zeigt die Galerie im Traklhaus zwei Künstler, die derzeit an der Sommerakademie in Salzburg unterrichten: Valie Export leitet die Videoklasse, Tone Fink bereitet mit seinen Studierenden eine Performance vor. Beide gehören in Salzburg sowohl mit ihrer Kunst als auch als Lehrende, sie unterrichteten schon mehrmals an der Sommerakademie, zu den sommerlichen Ereignissen. Spannend die Präsentation von Valie Export in den großen Galerieräumen: Zu sehen sind neue Schwarzweißfotografien, der "Salzburg Zyklus", die im Rahmen eines "Kunst am Bau"-Auftrags für die Salzburger Chirugie West 2001 entstanden sind. Frauenbildnisse sind dabei mit Architektonischem und Schriftzitaten so kombiniert, als wären die einzelnen Elemente Bauteile, die ineinandergefügt sind. Gegenüber hängen im selben Raum Farbaufnahmen von Bunkern an der Nordsee aus den 70er Jahren. Diese Gebäude sind durch den Lauf der Zeit verschoben, verfallen, mit Sand zugedeckt. In ihnen klingt dasselbe Thema einer Verzahnung von Natur- und Kulturteilen an wie im "Salzburg Zyklus". Valie Export hat in ihrer Präsentation auf die Kombination von jüngeren und älteren Arbeiten gesetzt und ermöglicht dadurch, Werkzusammenhänge sowohl zeitlich als auch zwischen den einzelnen Motiven zu erkennen. So auch zwischen ihren Grundthemen des Körpers und der Sprache, was sich durch alle Medien zieht. Die Videoinstallation "Die Macht der Sprache" (2003), als auch ein Videosammelband mit frühen Videos, als auch die Schwarzweißfotos, in denen sie mit ihrem Körper Gebäudeteile umfängt, zeigen, wie wichtig für Export das Ausloten der Umgebung ist. Diese Wahrnehmung des Umfeldes - man kann auch von Aufnehmen sprechen - ist für sie immer körperbezogen - ganz direkt durch ihren eigenen, als auch durch die Sprache. Hierbei erinnert sie an längst vergangenen Zeiten, in denen die Sprache noch oral vermittelt wurde und eine Einheit mit dem Körper war. Tone Fink zeigt in der kleinen angrenzenden Galerie eine Installation mit seinen typischen Papiermaché-Arbeiten: ein großer Tisch mit so unterschiedlich gebauten Stühlen und Schemeln wie es unterschiedlich gebaute Menschen gibt (1997-2004), 7 verschieden große "Scheiben", mit denen er und seine Studenten eine Performance veranstalteten und im Hof zum Ausruhen für die Besucher verschiedene Liegen und Stühle.
Mehr Texte von Andrea Domesle

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Valie Export und Tone Fink
06.08 - 18.09.2004

Kunst im Traklhaus
5020 Salzburg, Waagplatz 1a
Tel: +43 662 8042-2149, Fax: +43 662 8042-3078
Email: traklhaus@salzburg.gv.at
http://www.salzburg.gv.at/traklhaus
Öffnungszeiten: Di - Fr. 14.00 bis 18.00 Uhr, Sa 10.00 bis 13.00 Uhr


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