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Fair For Art Vienna: Die Achte als Siebente

Noch bis zum 13. Oktober bittet die vom Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler unter Horst Szaal und Messeleiter Gregor Spalek organisierte Fair For Art Vienna in die Akademie der Wissenschaften im ersten Wiener Gemeindebezirk. Es ist die nunmehr achte Fair For Art an dieser Location und gleichzeitig die siebente Messeveranstaltung die innerhalb von nur vier Wochen in Wien stattfindet. Trotzdem war die Vernissage am vergangenen Freitag gut besucht und so manche Galerien meldeten erste Verkäufe, wenn gleich noch niemand die Kosten refinanziert haben dürfte.

Zeit genug, um Verkäufe zu realisieren ist auf der Fair For Art jedenfalls, ist die Messe doch eine der letzten, die den Kunstinteressierten zwei volle Wochenenden zum Schauen und Kaufen bieten, was vor allem von Besucher:innen aus den Bundesländern entgegenkommt. Mit zwei teilnehmenden Galerien aus Deutschland und einer aus Spanien bei insgesamt vierzig Ausstellenden liegt der Fokus eindeutig auf dem heimischen Kunstmarkt. Der Anteil von Antiquitäten am Gezeigten ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen und selbst Händler wie Markus Kral und Werner Zöchling beschränken sich weitestgehend auf Bilder. Auch Susanne Bauer bewegt sich mit großformatigen Werken von Djawid Borower neben klassischer Moderne in Richtung aktuelle Kunst. Einzig Sonja Reisch präsentiert in ihren Vitrinen eine reiche Auswahl an antikem Schmuck und Silber.

Bei den zeitgenössischen Galerien hat die Messe dieses Jahr einige Neuzugänge zu verzeichnen, wie etwa L.art aus Salzburg und Reinisch Contemporary aus Graz, beide mit breit gefächertem Programm. Die ebenfalls neu hinzugekommene Galerie Thoman (Innsbruck/Wien) zeigt u.a. eine aktuell politisch sehr unkorrekte Fotoserie von Erwin Wurm (Be a Terrorist. Instructions on how to be politically incorrect, 1999). Arbeiten von den österreichischen Klassikern wie Arnulf Rainer, Wolfgang Hollegha und Markus Prachensky finden sich an mehreren Messeständen. Der Kunsthandel Freller hat fünf marktfrische Werke von Wilhelm Nicolaus Prachensky aus den 1940er Jahren mitgebracht zu Preisen zwischen 18.500 und 22.000 €. Alle Werke stammen aus einer einzigen Privatsammlung. Großformatiges von Hermann Nitsch zeigen die Galerie Szaal (Schwarzes Schüttbild, 200x300 cm) und die LukasFeichtner Galerie (Schüttbild mit Malhemd, 200x300 cm), Auch Gustav Klimts Kuss ist auf der Fair For Art bei der Galerie artziwna käuflich zu erwerben. Freilich nicht das im Belvedere befindliche Ölgemälde, sondern ein von der Galerie Miethke herausgegebener Farbdruck inklusive Goldfarbe. In der Mappe aus dem Jahr 2014 finden sich weitere Hauptwerke von Gustav Klimt, wie „Tod und Leben“, „Wasserschlangen“ und das Portrait der Adele Bloch-Bauer I. Die Preise liegen zwischen 3.500 und 16.000 Euro.

Der Schwerpunkt der Kunstmesse liegt aber beim Zeitgenössischen, wie etwa Birgit Graschopfs aktueller Serie „Federleicht“, Fotografien die auf Beton, Schleifpapier oder Faserzement ausbelichtet wurden bei der Galerie Rudolf Leeb. Die AG18 Gallery kombiniert am Messestand aktuelle Werke afrikanischer und österreichischer Künstler. Die Galerie Krizinger ist mit ihrer Sparte der Editionen auf der Messe vetreten, zeigt daneben aber auch ein großes Unikatbild und eine Styroporskulptur von Christian Eisenberger.
Trotz einiger Ausreißer ins Kitschig-Dekorative an einzelnen Messeständen bietet die Fair For Art Vienna dieses Jahr eine interessante Zusammenschau hauptsächlich österreichischen Kunstschaffens.

Mehr Texte von Werner Remm

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Fair For Art Vienna
04 - 13.10.2024

Österreichische Akademie der Wissenschaften
1010 Wien, Dr. Ignaz-Seipel-Platz 2
Tel: +43 (0)1 515 81 - 0
http://www.oeaw.ac.at/


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