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Art Bad Gastein: Kleinformat unter hohen Bergen

Man kann sich schon klein fühlen, angesichts der Bergkämme die rund um Bad Gastein in den Himmel ragen. Der mächtige Wasserfall, der bei Gewitter bedrohlich anschwillt, zeigt ebenfalls die Macht der umgebenden Natur. Nichts desto trotz ist neben dem Ski-. Wander- und Mountainbiketourismus auch der Kunsttourismus in Bad Gastein eingekehrt. Im Rahmen der 14. Ausgabe der Sommer.Frische.Kunst wurde am Samstag, den 13. Juli die dritte Art Bad Gastein eröffnet, zumindest in Mitteleuropa die wahrscheinlich höchstgelegene Boutiquemesse. Zehn Galerien haben sich dieses Jahr im Kraftwerk am Wasserfall auf 1000 Metern Seehöhe eingefunden, um in der frischen Luft frische Kunst zu präsentieren. PSM aus Berlin ist schon seit Anfang an dabei und setzt dieses Jahr auf Regionalität. Galeristin Sabine Schmidt hat bei den letztjährigen Residencies im Kraftwerk die Arbeiten der Österreicherin Lena Göbel entdeckt und ins Programm übernommen. Ebenfalls seit Beginn dabei sind Knust Kunz aus München, die einen breiten Programmquerschnitt aus kleineren Arbeiten zeigen. Carolyn Heinz ist dieses Jahr mit Gesa Lange, Katja Pudor und Miriam Zadil wiedergekommen. Zeller van Almsick aus Wien zeigen eine kleine Reprise einer Ausstellung aus dem Jahr 2023. Xenia Lesniewskis Foto-Posen auf großen und schnellen Autos setzt René Wagner seine mit Fetish-Bands bedruckten Vasen gegenüber. Fünf Positionen sind erstmals in Bad Gastein dabei. Sophia Vonier nutzt die Gunst des Programms der Sommer.Frische.Kunst. Das von ihr vertretene Künstlerkollektiv Alpine Gothic hat im Rahmen des Hauptprogramms einen „Stammtisch für Alle“ ins Kraftwerk gestellt, der Einheimischen wie Auswärtigen ein vom Kollektiv geleitetes partizipatives Programm bietet. Direkt daneben zeigt die Galerie kleine Arbeiten des Künstlertrios. Eine Doppelpräsentation hat auch der Verlag für moderne Kunst eingerichtet. Im Erdgeschoß betreibt Silvia Jaklitsch den Boutiqueshop des Verlags, während im Messeteil in je einem Raum Arbeiten von Iris Sageder und Clemens Wolf zu sehen sind. Ebenfalls auf zwei Positionen konzentriert sich Erstteilnehmer Kai Erdmann aus Berlin. Neben Mixed-Media Arbeiten von Martin Neumaier zeigt er Werke aus der Ecstasy-Serie von Lena Schramm, die sich mit Brands und Logos auf den kleinen glückverheißenden Tabletten auseinandersetzt und über 500 unterschiedliche Pillen in einem Buchprojekt dokumentiert hat. Galerist Thomas Holthoff aus Hamburg konnte sich gleich am Eröffnungstag über erste verkaufte Arbeiten aus seiner Solopräsentation der Malerin Friederike Just freuen. Zwei weitere Räume des Kraftwerks werden von Institutionen bespielt die auch im Rahmen der Sommer.Frische.Kunst in Bad Gastein präsent sind. Hyland Mather, Kurator am STRAAT Museum für Straßenkunst und Graffiti in Amsterdam, hat in der Bismarckstraße über dem Kraftwerk ein neues Mural realisiert. Das Museum selbst zeigt auf der Art Bad Gastein kleine und mittelgroße Arbeiten von Mando Marie, die vor allem unter ihrem Künstlerinnen-Namen „See You Through It“ bekannt ist. Das flächenmäßig größte Projekt im Kurort gestaltet dieses Jahr Museum in Progress mit seinen „Raising Flags“. Mehr als 40 Fahnen wurden im gesamten Ortsgebiet aufgestellt, darunter Werke u.a. von Eva Schlegel, Martha Jungwirth und Erwin Wurm. Dazu wurden Editionen produziert, die im Kraftwerk am Wasserfall zu erwerben sind.

Auch wenn die Art Bad Gastein im internationalen Kunstmesse-Tourismus noch als Geheimtipp gilt, zeigten sich die Teilnehmer:innen nach dem Eröffnungswochenende durchwegs zufrieden mit den ersten Verkäufen. Das mag auch daran liegen, dass mittlerweile die Akzeptanz der sommerlichen Kunstprojekte in der Bevölkerung gestiegen ist.

Mehr Texte von Werner Remm

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Art Bad Gastein
13 - 20.07.2024

Altes Kraftwerk am Wasserfall
5640 Bad Gastein, Wasserfallstraße 7
Email: info@artbadgastein.com
https://artbadgastein.com/
Öffnungszeiten: Mo-Do 14-18, Sa, So 12-18 h


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