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Fünf Mal 20 Sekunden für die Kunst

Seit dem Jahr 2013 schreibt KÖR - Kunst im öffentlichen Raum Wien in Kooperation mit dem Werbenetzwerk Infoscreen den Kurzfilm-Wettbewerb 20 Seconds for Art aus. Dieses Jahr wurden 164 Filme eigereicht aus denen fünf ausgewählt wurden, die ab 8. Juli den ganzen Sommer auf den Bildschirmen von Infoscreen in U-Bahnstationen, Straßenbahnen und Bussen alle sieben Minuten abwechselnd ausgestrahlt werden.

Die fünf Gewinner-Filme sind:

Nigel Gavus & Fred Plocque Santos, „The digital eclipse of the ego"
Der Protagonist des Films fährt 20 Sekunden – einen Handstand auf seinem Skateboard machend – im öffentlichen Raum von Barcelona durch eine Menge von Menschen, die derart in ihre Handys vertieft sind, dass sie reale Welt nicht mehr wahrnehmen. Nigel Gavus und Fred Plocque Santos wollten dazu anregen, die eigene Wahrnehmung zu schärfen und den öffentlichen Raum wieder als Ort der Begegnung zu schätzen.
Nigel Gavus * 1992 in Graz (AT), lebt in Wien
Fred Plocque Santos * 1989 in Bordeaux (FR), lebt in Barcelona (ES)

Luca Granato, „Das Meer pflügen"
Ein Mensch steht in einem Schutzanzug im Meer und pflügt es mit einer Hacke – ein schier endloses wie unmögliches Unterfangen. Luca Granato thematisiert den Umgang mit den Herausforderungen eines Zeitalters der Ultra-Digitalisierung. Er erforscht das Verhältnis zwischen dem Individuum und dessen Umwelt sowie die Möglichkeiten von zwischenmenschlichen Beziehungen in einer zunehmend vernetzten Welt.
Luca Granato * 1999 in Cosenza (IT), lebt in Süditalien

Alexander Klapsch, Moritz Kühn, Sophie Schwarz, „Neon Traces"
Fahrradkuriere hinterlassen im nächtlichen Stadtbild im Vorbeifahren leuchtende Spuren durch ihre reflektierenden Taschen und grell-bunten Jacken. Der Film „Neon Traces“ lenkt die Blicke auf die Arbeiter*innen, die in der „Smart City" weitgehend unbeachtet und trotzdem omnipräsent sind und macht so auf einen unsichtbaren Teil der Digitalisierung als Folge einer neuen ökonomischen Praxis und deren Auswirkungen auf den öffentlichen Raum aufmerksam.
Alexander Klapsch * 1996 in Leibnitz (AT), lebt in Wien
Moritz Kühn * 1996 in Regensburg (DE), lebt in Wien (AT)
Sophie Schwarz * 1996 in Ingolstadt (DE), lebt in Wien (AT)

Anna Vasof, „Footprints"
Eine Person geht einen Weg entlang und hinterlässt mit jedem Fußabdruck Abfall. Mit einer einfachen Metapher verbildlicht Anna Vasof die komplexe Problematik unserer digitalen Fußabdrücke. Auf lakonische Weise wird der Einfluss des Menschen auf die Umwelt dargestellt, der durch die Teilhabe am digitalen Leben unbewusst Abfall produziert und achtlos hinterlässt.
Anna Vasof ist Medien- und Zeitkünstlerin

Dario Wokurka, „Who's sorry?"
„We’re sorry, this video is not longer availabe“ hat wohl jede*r bereits einmal im Internet gelesen. Dario Wokurka schreibt diese Entschuldigung in einer gezeichneten Trickfilmästhetik auf schwarzem, händisch eingefärbtem Grund. Mehr passiert nicht. Gemeinschaft im digitalen Raum ist zunehmend abhängig von nicht-öffentlichen Unternehmen, so Wokurka, Inhalte können aufgrund von Algorithmen, privaten oder politischen Interessen verschwinden.
Dario Wokurka * 1988 in Wien (AT), lebt in Wien

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