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Esther Strauß erhält den RLB Kunstpreis 2024

Esther Strauß, geboren 1986 in Tirol erhält den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis des RLB Kunstpreises 2024

Zentraler Bestandteil des Werks der Performance- und Sprachkünstlerin Esther Strauß ist die intensive Auseinandersetzung mit Erinnerung und Lücken, Leben und Tod. Ihre für ein breites Publikum oft unzugänglichen Performances zeichnen sich durch Tiefgründigkeit, Präzision und Radikalität aus. Für Strauß bedeutet Performance, die eigene Souveränität aufzugeben. Eine Haltung, die sie auch im Konzept des performativen Denkmals weiterführt. Die Kompromisslosigkeit in ihrer künstlerischen Praxis und nicht zuletzt auch ihr Beitrag zur Erinnerungskultur im familiären und privaten Umfeld machen Strauß – so die Jury – zu einer bedeutenden künstlerischen Position in Tirol und darüber hinaus.
Der Hauptpreisträgerin wird von den Tiroler Landesmuseen mit Unterstützung der RLB Tirol AG im Jahr 2025 eine Einzelausstellung gewidmet.

Die beiden, mit jeweils 4.000 Euro dotierten Förderpeise gehen an Fabian Lanzmaier (geb. 1991) und Stephanie Stern (geb. 1986)

Fabian Lanzmaiers künstlerische Praxis basiert wesentlich auf der komplexen Auseinandersetzung mit Klang. Ihm geht es jedoch um die Erweiterung des analog und digital erzeugten Klangmaterials und deren Übersetzung in unterschiedliche bildnerische Prozesse. So entstehen neben Live-Performances auch Objekte oder Outdoor-Installationen. Lanzmaier analysiert Prozesse der Natur, die er für seine digitale Klangerzeugung nutzt. Er schafft mit seinen elektronisch-akustischen Netzen, Schaltkreisen und Feedbackschleifen eine fast körperliche Präsenz des Klangs, manchmal auch nur auf ganz flüchtige Art und Weise. Überzeugend ist, wie er in seinen Projekten der körperlich-physischen Qualität von Klängen Raum gibt und damit poetische Momente schafft (Jurybegründung).

Die Künstlerin Stephanie Stern begreift Fotografie als konzeptuelles Medium, das sie um die Dimension der Zeichnung bzw. Schrift und des Skulpturalen erweitert. Ihre fotografischen Assemblagen und Installationen erzeugt sie aus Alltagsobjekten, in die Geschichte, Gegenwart und unsere Rituale eingeschrieben sind. Dabei entwickelt Stern aus diesen Ikonen des Alltags oftmals Muster und neue Ordnungen, die auf Syntax, Software oder Kompositionen verweisen. Leerstellen und Verschiebungen der Kontexte machen die Betrachter:innen auf die Poesie der Darstellung und der freien Assoziation aufmerksam. Die Jury war fasziniert, in die Matrix der Künstlerin einzutauchen, und ist gespannt auf ihre zukünftigen Projekte.

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