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Das mumok sperrt zu

Nein, das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien wird im Jahr 2024 nicht dauerhaft geschlossen, sondern „nur“ fünf Monate lang, um dringend nötige Sanierungen am Gebäude durchführen zu können. Auch wenn Karola Kraus ihre letzten ein einhalb Dienstjahre als Direktorin des mumok gerne anders begonnen hätte, braucht das im Jahr 2001 eröffnete Gebäude Nachbesserungen bei Boden und Beleuchtung, sowie vor allem eine zeitgemäße und energiesparende Klimatisierung - Arbeiten die bei laufendem Betrieb nicht durchgeführt werden können.

Eine Dependance, in der Ausstellungen gezeigt werden könnten steht ebenfalls nicht zur Verfügung und so geht das mumok ab dem 8. Jänner 2024 „aus sich heraus“ und bietet bis zum 5. Juni ein umfangreiches Programm an unterschiedlichen Orten. Unter dem Titel „mumok visits“ könen Besucher:innen mit Direktorin Karola Kraus oder den Kurator:innen die Ateliers von Künstler:innen besuchen, Spaziergänge zu Kunstwerken im öffentlichen Raum unternehmen oder andere Institutionen besuchen, wie z.B. das Schloss Buchberg, das neue Aktionismus Museum und die Maria Lassnig Stiftung.

Das Ausstellungsjahr 2024 beginnt dann am 6. Juni mit der Eröffnung der Ausstellung „Avant-Garde and Liberation“, in der sich das Museum mit Avantgardebewegungen außerhalb der klassischen westlichen Moderne auseinandersetzt. Mit Werken von über 25 Künstler:innen reflektiert die Schau auch die aktuelle Rezeption der antikolonialistischen, aktivistischen Avantgarden der Moderne durch zeitgenössische Künstler:innen. Ab dem 5. Juli widmet sich das mumok dann wieder der eigenen Sammlung und präsentiert in „Mapping the 60s“ Werke der Aufbruchsbewegungen der 1960er Jahre, die vielfach noch bis in die gesellschaftspolitischen Bewegungen des 21. Jahrhunderts nachwirken. Gleichzeitig startet das Performancefestival „wowhere / now here“ gemeinsam mit dem ImPulsTanz Festival, das dann im September und Oktober mit dem Live-Projekt „Basically“ von Nikima Jagudajev fortgesetzt wird. Gegen Ende des Ausstellungsjahres eröffnet der gemeinsam mit dem Kunstmuseum Basel entwickelte Rückblick auf das Werk des italienischen Bildhauers Medardo Rosso, der als Autodidakt einen radikal anti-heroischen und anti-monumentalen Ansatz verfolgte. Er konnte seine Werke erstmals 1903 im Rahmen der Impressionismus-Ausstellung in der Wiener Secession in Österreich zeigen. In der Sammlung des mumok befinden sich zwei Skulpturen Rossos, die durch Leihgaben ergänzt und in Dialog mit Werken von rund 50 weiteren Künstler:innen präsentiert werden. Eine weitere Kooperation, diesmal mit dem Haus der Kunst München, zeigt Werke der 1939 in New York geborenen Künstlerin Liliane Lijn, die sich bereits früh in inhrem Werk mit den Auswirkungen technologischer Entwicklungen auf den menschlichen Körper auseinandersetzte und eine sehr eigenständige künstlerische Sprache entwickelte. Mit der Sanierung des Hauses wird auch die große Wand im Foyer des Museums neu gestaltet. Diesmal wird die südkoreanische Künstlerin Jongsuk Yoon eine großflächige Wandmalerei realisieren.

--> www.mumok.at

Mehr Texte von Werner Remm

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