Katrin Kampmann - Der Kuss: Kiss who kiss can
Küsse sind in Verruf geraten, jedenfalls wenn sie so wie kürzlich bei einem Besuch der deutschen Außenministerin in Kroatien ungewollt empfangen werden. Dabei ist das Küssen, wenn einvernehmlich, eine ausgesprochen freudvolle und sogar aus medizinischer Sicht äußerst gesunde Betätigung. Gustav Klimts Der Kuss ist DAS ikonische Gemälde zum Küssen, aber auch Pablo Picasso, René Magritte, Tamara de Lempicka oder Käthe Kollwitz haben ihre Versionen eines küssenden Paars in die Kunstgeschichte eingeschrieben.
In der Galerie von Georg Peithner-Lichtenfels ist aktuell die Auseinandersetzung mit dem Thema der in Berlin lebenden Künstlerin Katrin Kampmann zu sehen – und zu hören. Eine kleine Serie von Bildern in Öl und Arcyl zeigt küssende Paare in flächiger Malweise. Starke Kontraste weniger, intensiver Farbflächen umrahmen den nur in wenigen Details angedeuteten Akt des Küssens. Die Bilder erwecken Erinnerungen an Filmszenen, die Kampmann dann wirklich in einigen Aquarellen aufgreift und mit Titeln wie Brokeback Mountain oder Außer Atem auch zuordnet.
Im Zentrum der Ausstellung steht allerdings ein Animationsfilm, in dem Katrin Kampmann tief eintaucht in die Gefühlswelt von Leidenschaft, Sehnsucht und Hingabe. Der von Katrin Kampmann verfasste Text, den sie gemeinsam mit dem Schauspieler Benno Fürmann vorträgt, erzählt vom Sich-Verlieren-Können, von Begehren und Zweifeln, während sich ein in zarte Aquarelltöne gefasstes Paar innigst küsst, sich schließlich ganz in einem Feuerwerk aus blassen Farbwolken verliert.
Ob Happy End oder nicht… das kann man sich noch bis zum 11. November in der Galerie anschauen.
21.10 - 11.11.2023
GPL Contemporary
1040 Wien, Pressgasse 30
Tel: +4369913573730
Email: mail@gplcontemporary.wien
https://www.gplcontemporary.wien/
Öffnungszeiten: Mi-Fr 13-18, Sa 11-16 h