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East meets West / Rashid Al Khalifa : Ferro: Das bewegte Publikum

Mario Mauroner präsentiert im Skulpturenhaus am Ignatz Rieder Kai diesen Sommer eine Zusammenschau zweier Künstler, deren Werk zwischen Malerei und Skulptur angesiedelt ist. Rashid Al Khalifa, Mitglied der Herrscherfamilie in Bahrain, arbeitet zwar seit den 1970er Jahren an seinem Œuvre, doch erst im letzten Jahrzehnt tritt er mit seiner konzeptuell angelegten Bildsprache verstärkt in die Öffentlichkeit. In der Galerie sind nun Arbeiten zu sehen, die aufgrund ihrer skulpturalen Oberfläche aus Lamellen je nach Betrachtungspunkt unterschiedliche Farbigkeiten und Reflexionen zeigen. Die Bewegung der Betracher:innen ist somit ein konstituierender Teil der Werke, die durch eine leichte Krümmung der Obefläche zusätzlich in den Raum treten oder optisch unbestimmte Tiefe suggerieren. Den bei aller Räumlichkeit immer noch an das klassische Tafelbild angelehnten Bildern von Rashid Al Khalifa sind die feingliedrigen Mobiles des Österreichers Knopp Ferro an die Seite gehängt.

Ferro, geboren 1953 nahe Köln studierte in den 1970er Jahren in ebendort Metallbildhauerei und Performance. Mit seinem Performance-Kollektiv Jet Ferro war er bereits auf der documenta 6 präsent, arbeitet mit Andre Heller für den Zirkus Roncalli und gründet 1980 in der Schweiz das Performance-theater Bumper to Bumper mit dem er bis zum Beginn der 1990er Jahre durch Europa zieht. Erst danach widmete er sich wieder verstärkt der Bildhauerei. Seine dreidimensionalen Arbeiten aus dünnen Metallstäben oszillieren zwischen Skulptur und raumgreifender Installation. Die an Mobiles erinnernden Skulpturen schweben scheinbar schwerelos im Raum und werden von jedem Luftstoß in leichte Bewegung versetzt. Je nach Lichtsituation zeichnen sie ein feines Liniengespinst auf Wand und Boden und verändern aus eigenem Impuls oder durch die Bewegung des Publikums beständig ihre Erscheinungsform.

Es ist ein Spiel mit der Wahrnehmung das die beiden Künstler, die unterschiedlicher nicht sein könnten, hier in der Ausstellung vereint. Rashid Al Khalifa greift auf den Formenkanon der islamischen Architektur sowie die Lichtsituation seiner Heimat zurück, während Ferro aus der Tradition des Fluxus heraus eine nie stillstehende Raumerfahrung schafft. Gemein ist beiden, dass sie die Betrachter:innen nicht in Ehrfurcht erstarren lassen, sondern auf eine bewegte Reise der individuellen Wahrnehmung schicken.

Mehr Texte von Werner Remm

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East meets West / Rashid Al Khalifa : Ferro
12.08 - 30.09.2023

Mario Mauroner Contemporary Art Sculpture Garden
5020 Salzburg, Ignatz-Rieder-Kai 9
Tel: +43 662 623 423, Fax: +43 662 620 609
Email: office@galerie-mam.com
http://www.galerie-mam.com
Öffnungszeiten: Mo - Sa 12 - 17 h


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