Anneliese & Josef Zenzmaier: Ein Künstlerinnen-Schicksal

Die aktuelle Ausstellung im Kunstraum pro arte war eigentlich als längst fällige Würdigung von Anneliese Zenzmaier gedacht. Ihr Mann, der 1933 in Kuchl geborene und in der Region sehr bekannte Künstler Josef Zenzmaier, war in die Ausstellungsvorbereitungen noch eingebunden, verstarb aber unerwartet am 29. Jänner dieses Jahres. Also entschloss sich Kuratorin Martina Berger-Klingler, auch sein Werk in die Ausstellung miteinzubeziehen.

So bildet den Beginn der Ausstellung eine Trias aus drei großen Bronzeskulpturen: Die Wächterin von Anneliese, eine Mädchenfigur von Josef und die Jungfrau von Gerhard Marcks, der eine wichtige Rolle im Leben von Anneliese und Josef spielte. Zenzmaier ging 1955 zuerst nach Mailand und arbeitet in der Werkstatt von Giacomo Manzù. Im gleichen Jahr reiste er nach Köln, um bei dem von ihm sehr bewunderten Gerhard Marcks zu studieren. Marcks war allerdings bereits emeritiert und so schrieb er sich in der Werkkunstschule, Klasse Metallplastik ein, in der auch Anneliese Schmidt studierte. Die beiden verliebten sich, gingen zuerst zurück nach Kuchl und dann weiter nach Mailand in die Werkstatt von Manzù. Anneliese studierte gleichzeitig an der Accademia di Brera bei dem italienischen Bildhauer Marino Marini.

1959 heirateten Anneliese und Josef und von da an entwickelten sich die Karrieren der beiden so wie schon viele zuvor: Josef Zenzmaier wurde u.a. Assistent von Manzù an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg und erhielt vermehrt Aufträge und baute sich schließlich seine eigene Gießhütte in Kuchl. Anneliese stellte ihre künstlerische Tätigkeit zurück, führte den Haushalt, gebar vier Kinder und verlegte sich zunehmend auf die Zeichnung. Einige Aufträge, etwa eine Bronzetüre an der Filialkirche Maria Bunneck am Pass Lueg bei Golling, konnte sie gemeinsam mit ihrem Mann ausführen. Ausstellungen gab es zu Lebzeiten gerade einmal eine Handvoll in der Region. Mit der Ausstellung zeigt der Kunstraum pro arte, dass hier das Werk einer zu unrecht wenig beachteten Künstlerin auf seine Aufarbeitung wartet.

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Das Keltenmuseum Hallein zeigt noch bis zum 15. Oktober die Ausstellung ""--> Gerhard Marcks & Josef Zenzmaier