Franzis Kabisch - Fictional Bodies That Matter: I apologize for the mistake in my previous response
Kein Wunder, dass Maschinen wie ChatGPT lügen, lügen, Lügen wiederholen, wenn die Menschen auch lügen, fälschen, Klischees wiederholen. Franzis Kabisch zeigt eindrucksvoll, wie die Darstellungen von Abtreibungen und Schwangerschaftsabbrüchen in der deutschen Film- und Serienproduktion erstens problematisiert werden - um in teilweise absurd anmutender Art und Weise Konfliktsituationen und damit Spannung herzustellen - und zweitens Körper- und Verhaltensbilder durch die Wiederholung etabliert werden, die auf die Wirklichkeit zurückwirken.
Die Ausstellung "Fictional bodies that matter", gezeigt bei Necessaire im Rahmen des Independent Space Index Festivals, erweitert die Rechercheergebnisse von Kabisch zur unterhaltungsindustriellen Darstellung von Abtreibungen um den Aspekt der Problematik von Software wie ChatGPT und Mediendatenbanken wie Getty Images, die etablierte Darstellungstraditionen wie ein Echo wiederholen und damit für eine Verhärtung normativer Vorstellungen sorgen. Selten sieht man die Tücken derart offen ausgestellt.
Dass der Ton des "Abtreibungs-Klischee-ABC" immer am Polemischen kratzt, ist eine Stärke, wenn man nicht darauf verfällt, die Arbeit im Kontext des Diskurses um Schwangerschaftsabbruch selbst, sondern in Bezug auf die Mechanismen, die ihn beeinflussen zu lesen. Es ist solchen Arbeiten zu verdanken, dass sich etwas tut in diesem Diskurs.
01 - 04.06.2023
Necessaire
1070 Wien, Neustiftgasse 62
https://necessaire.at
Öffnungszeiten: 14-18h bei Ausstellungen