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Erster K21 Global Art Award geht an Senzeni Mthwakazi Marasela

Senzeni Mthwakazi Marasela (*1977, in Thokoza, Südafrika) ist die erste Preisträgerin des neuen Kunstpreises K21 Global Art Award, der durch die Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen verliehen wird. Der K21 Global Art Award würdigt die Vision und den Mut von Künstler*innen am Anfang oder in der Mitte ihrer Karriere und soll in Zukunft jährlich an international anerkannte Kunstschaffende im Alter unter 45 Jahren vergeben werden. Der Preis trägt zur programmatischen Sammlungserweiterung des Museums bei und ergänzt mit einem substanziellen Ankauf die Bestände des K21 um bedeutende internationale Stimmen. Die Nominierungsjury des K21 Global Art Award bilden fünf renommierte Museumsdirektor*innen und Kurator*innen aus aller Welt. Die Jury 2022/23 besteht aus Doryun Chong (M+,Hongkong), Koyo Kouoh (Zeitz MOCAA, Kapstadt), Omar Kholeif (Sharjah Art Foundation, VAE), Oluremi C. Onabanjo (Museum of Modern Art, New York) und Jochen Volz (Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien).

Senzeni Marasela ist eine interdisziplinäre Künstlerin, in deren Œuvre sich Performance, Fotografie, Video, bestickte Textilien, Druckgrafik und Installationen vereinen. 1998 schloss sie ihr Kunststudium an der University of Witswatersrand, Johannesburg ab. Ihre Arbeiten wurden vielfach in Südafrika, Europa sowie den Vereinigten Staaten ausgestellt und befinden sich in wichtigen internationalen Sammlungen. 2015 war Marasela auf der 56. Biennale in Venedig vertreten. Sie lebt und arbeitet in Soweto, Südafrika.

Im Zentrum der Auswahl der für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen erworbenen Arbeiten steht ein rotes Kleid. Theodora Mthetyane, das fiktive Alter Ego der Künstlerin Senzeni Marasela bekam es als Geschenk von ihrem Mann, Gebane, als er sich vom Land in die Großstadt Johannesburg aufmachte, um dort Arbeit zu finden. Das ornamental bedruckte Iseshweshwe-Kleid wird in der Xhosa-Kultur von verheirateten Frauen getragen und ist bei der ländlichen Bevölkerung weit verbreitet. Auch Theodora trug es jeden Tag, während sie jahrelang erfolglos auf die Rückkehr von Gebane wartete. Senzeni Marasela, die mit Theodora auf die Geschichte ihrer Mutter und auf die Situation vieler südafrikanischer Frauen in der Zeit der Apartheid anspielt, trug das Kleid selbst täglich über einen langen Zeitraum von sechs Jahren hinweg (2013 bis 2019). Mit dieser eindringlichen Performance verkörperte sie Theodoras Geschichte, widmete sich der Situation des Wartens, der Einsamkeit und der Hoffnung, und erfuhr dabei unterschiedliche Reaktionen von Identifikation bis hin zur Diskriminierung. Das Projekt „Waiting for Gebane“ mündete in Maraselas erster großen institutionellen Einzelausstellung im Zeitz MOCAA im Jahr 2020, in der auch die hier präsentierten Werkgruppen ausgestellt waren.

Mehr zum K20K21: www.kunstsammlung.de

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