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Art Düsseldorf: Man spricht Deutsch

Man spricht Deutsch in Düsseldorf. Gut zwei Drittel der knapp 100 Teilnehmer der Art Düsseldorf stammen aus Deutschland, dazu kommen über ein Dutzend weitere Galerien aus Österreich und der Schweiz. Jeweils rund ein Drittel der Aussteller stellen das Rheinland und Berlin. Durch den Fokus auf zeitgenössische Kunst ergibt das einen guten Überblick über die aktuelle Kunstszene der deutschsprachigen Welt.

Auf einen Mix aus Klassikern und aktuellem Galerieprogramm setzen die fast geschlossen angetretenen Düsseldorfer Galerien wie Schönewald, Beck & Eggeling, Sies und Höke oder Fischer (Düsseldorf/Berlin). Ein Bezug zur jeweiligen Region ist bei Messen dieses Zuschnitts oft ein Erfolgsgarant. Volker Diehl aus Berlin nutzt die Vorliebe der Einheimischen für eine kleine Retrospektive des Werks von Günter Weseler. Spannender wird es naturgemäß bei den jungen Galerien mit Avantgarde-Programm. Hier kann Düsseldorf definitv punkten. Wer einen Einblick über die junge deutschsprachige Galerieszene (mit starker Beteiligung aus Österreich und der Schweiz) gewinnen möchte, ist in Düsseldorf gut aufgehoben.

Österreich ist mit neun Galerien überproportional stark vertreten. Messdirektor Walter M. Gehlen freut sich: „Ich finde es sehr schön, dass die österreichischen Galerien Düsseldorf als attraktiven Standort identifiziert haben. Wir wollen diese Achse nach Wien weiter ausgestalten.“ Als Erstaussteller kann er Zeller van Almsick und KOENIG2 by_robbygreif begrüßen, die jeweils mit einer Solopräsentation antreten, erstere allerdings in der „Main“ genannten Hauptsektion mit Charlotte Klobassa, letzterer mit dem Kölner Künstler Alwin Lay bei „Solo Projects“. Shore, ebenfalls aus Wien, kann sich über einen vergünstigten Stand in der Sektion „Next“ für junge Galerien freuen.

Überhaupt sind die Standpreise recht günstig, dank der Corona-Hilfen der Bundesregierung, die in diesem Jahr allerdings zum letzten Mal gewährt werden. Nicht nur für die Art Düsseldorf ist das ein Problem. Direktor Gehlen erklärt: „Es steigen ja nicht nur unsere Kosten, sondern auch die der Aussteller.“ Er wolle sich daher bemühen, Drittmittel zu akquirieren, um die Standpreise möglichst niedrig zu halten. Immerhin hat er seit 2019 starke Partner an seiner Seite. Sandy Angus und Tim Etchells hatten damals den Anteil der Art Basel-Mutter MCH Group übernommen und sogar auf 40 Prozent aufgestockt. Die beiden sind in unterschiedlichen Konstellationen an Messen in Asien beteiligt, wie der Art Central in Hongkong, Art SG in Singapur, der India Art Fair, Taipei Dangdai und der in diesem Jahr startenden Tokyo Gendai. Ihre rheinische Beteiligung passt zwar nicht in dieses Muster, doch der Teamgeist ist da: „Mit Angus Montgomery fühlt es sich an wie ein Familienbetrieb, der er im Grunde genommen ja auch ist, und das passt hervorragend zu unserer Firmenkultur, anders als in einer Konzernstruktur.“ Synergieeffekte gebe es auch: „Mittelfristig wollen wir erreichen, dass die jeweiligen Messedirektoren als Botschafter ihrer Region fungieren.“

Zunächst will jedoch der Heimatmarkt gewonnen werden. Schließlich gibt es noch die viel größere und seit Jahrzehnten etablierte Art Cologne im Spätherbst. Einstweilen belebt jedoch die Konkurrenz sichtbar das Geschäft – zumindest für die Besucher.

Mehr Texte von Stefan Kobel

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Art Düsseldorf
31.03 - 02.04.2023

Areal Böhler
40549 Düsseldorf, Areal Böhler
https://www.art-dus.de
Öffnungszeiten: Fr 12-19, Sa, So 11-19 h


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