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never 2 much art

Kunstprojekte zum Jubiläum von Wien Mitte The Mall

Die ursprünglich, wie alle großen Bauprojekte in Wien umstrittene Überbauung des Bahnhofs Wien Mitte mit einem Geschäfts- und Bürohaus fügt sich heute, 10 Jahre nach der Eröffnung der ersten Bauteile als lebendiges Zentrum an der Grenze zwischen erstem und dritten Bezirk in das Stadtleben ein. Schon während der Bauarbeiten spielte Kunst eine wichtige Rolle und Künstler:innen wie Rita Novak, Elfie Semotan, Gottfried Helnwein, Thomas Stimm und Erwin Wurm begleiteten die Entstehung des Bauwerks mit Foto- und Performanceprojekten.

Auch nach der Fertigstellung blieb Kunst ein wichtiges Element in der von bis zu 55.000 Besucher:innen täglich frequentierten Shopping-Mall und den Mitarbeiter:innen in den darüber liegenden Büros. Diese dürfen sich zum Jubiläum über einen neu inszenierten, mit mehr als 3.000 Pflanzen bestückten Dachgarten freuen, der übrigens gerne auch von den hauseigenen Bienen frequentiert wird, die diese Saison rund 160 Kilogramm bio-zertifizierten Stadthonig produziert haben.
Dazu gibt es seit kurzem eine Neugestaltung einiger von den Büros aus sichtbaren, vorher grauer Fassaden durch Emanuel Jesse. Der Street Art Künstler mit Abschluss an der Universität für angewandte Kunst Wien, hat für die mehrere hundert Quadratmeter Wandfläche auf eine Technik zurückgegriffen, die wir von einem ganz Großen der heimischen Kunstgeschichte kennen: Hermann Nitsch. So entstand ein überdimensionales Schüttbild, das den Meister zitiert, aber als eigenständiges Gestaltungselement seine Wirkung entfaltet. Näher treten kann man Emanuel Jesses Kunst im Umfeld und einzelnen Eingangsbereichen des Gebäudekomplexes. Dort hat er sich von der Flora und Fauna des nahe liegenden Stadtparks inspirieren lassen und einen mit Ente, Eichhörnchen & Co bevölkerten „Urban Jungle“ gestaltet.

Im Food Court im oberen Bereich der Mall können schon seit einigen Jahren Studierende der Universität für angewandte Kunst auf einer Kunstwand die Wirkung ihrer Werke auf die Öffentlichkeit testen. Neu eröffnet wurde jetzt eine Wandgestaltung des Duos hezelschaaf, Cecilia Schaaf und Simon Hezel von der Klasse für erweiterten malerischen Raum bei Daniel Richter an der Akademie der bildenden Künste Wien. In „2much2soon“ referenzieren die beiden Künstler:innen auf die umgebende Shopping Mall mit ihrer gerade vor Weihnachten besonders überladen inszenierten Überfülle. Die zurückhaltende grafische Gestaltung des „zu viel, zu früh, zu spät zu…“ lässt Platz für eigene Gedankenspiele und einen kurzen Moment des Innehaltens inmitten der glitzernden Waren- und Konsumwelt.

Mit ihrer Initiative will die Betreibergesellschaft CC Real nicht einfach einen angenehmen Erlebnisparcour für Shoppingfreaks gestalten, sondern unterstützt Künstler:innen dabei, eine aktive Rolle in der Gestaltung unseres gesellschaftlichen Lebens einzunehmen.

Mehr Texte von Werner Remm

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